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18. Juli 2014 / 16:10 Uhr

MH17-Abschuss: Zahlreiche Merkwürdigkeiten lenken Verdacht auf Ukraine

Rund 24 Stunden nach dem Abschuss der malayischen Boeing 777 mit der Flugnummer MH17 über der Ostukraine steht für den Westen beinahe zweifelsfrei fest: Die Tat wurde von Russen begangen. Selbst in dieser Schuldzuweisung ergeben sich jedoch Widersprüche. Die Führung der Ukraine behauptete heute, die Rebellen hätten zwar ein Luftabwehrsystem “BUK” von der ukrainischen Armee erbeutet, dies sei allerdings nicht einsatzfähig gewesen. Daher – so der Vorwurf – müsse das Flugzeug mit russischen Raketen abgeschossen worden sein. Anders der US-Geheimdienst in einem vorläufigen Bericht, der den pro-russischen Separatisten im Raum Donezk die Verantwortung zuschiebt.

Radar-Aktivitäten eines ukrainischen BUK-Systems

Indessen mehren sich jedoch Indizien, die das Gegenteil der von den Mainstream-Medien transportieren Varianten nahelegen, nämlich den Abschuss des Flugzeugs durch die ukrainische Armee. Während die Ukraine beteuert, keine BUK-Raketen abgefeuert zu haben – schon alleine, deshalb, weil die Rebellen ohnehin über keine Flugzeuge verfügen würden -, will das russische Verteidigungsministerium nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA am Tag des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine Radar-Aktivitäten einer ukrainischen Raketen-Stellung registriert haben. Dabei habe es sich um ein Raketensystem vom Typ “BUK” gehandelt. Experten verweisen darauf, dass die ukrainische Armee schon einmal – 2001 – irrtümlich eine russische Tupolew mit 76 Menschen an Bord vom Himmel holte. Es handelte sich, wie Kiew erste Tage später zugab, um einen Manöverunfall.

Angebliches Rebellentelefonat schon vor Abschuss hochgeladen?

Doch nicht alle Umstände sprechen für ein Versehen welcher der Kriegsparteien auch immer. Zunächst ist unklar, warum MH17 diesmal auf einer anderen Route – deutlich weiter nördlich als an den vorangegangenen Tagen – unterwegs war. Ebenfalls keine Erklärung konnte die Ukraine bisher dafür geben, warum die ukrainische Flugsicherheit die Piloten anwies, niedriger als von diesen gewünscht zu fliegen. Dies gaben die Malaysia Airlines bekannt. Und schließlich fanden Internet-Blogger heraus, dass ein angeblich vom ukrainischen Geheimdienst abgehörtes und die Rebellen belastendes Telefongespräch schon am Abend vor dem Abschuss abgespeichert worden sein soll. In dem Telefonat berichtet einer der Separatisten über den Abschuss eines zivilen Flugzeugs und über den Fund von bereits rund 200 Leichen. Der schwere Verdacht: Das Telefonat könnte eine Fälschung sein, um den Separatisten zu schaden. Eine Fälschung freilich, die anzufertigen sich nur lohnt, wenn man weiß, dass es zu einer solchen Tragödie kommen wird.

Ostukrainische Bevölkerung verliert Schutz gegen Armee

Ob die Wahrheit jemals zuverlässig ermittelt werden kann, scheint angesichts des Propagandakrieges zwischen den beiden Konfliktparteien fraglich. Klar zu beantworten ist hingegen die Frage, wem der Abschuss – neben den Opfern und ihren Angehörigen – in erster Linie schadet. Es sind die pro-russichen Separatisten, die nun – geht es nach den Kommentatoren in westlichen Medien – vom russischen Präsidenten Putin fallengelassen werden müssen, was sie und die sie unterstützende Bevölkerung wiederum schutzlos der feindlichen (west-)ukrainischen Armee ausliefern würde. Dass nämlich die Separatisten mit Flugabwehrraketen operieren, hat durchaus gute Gründe. Immerhin bombardiert die ukrainische Armee seit Woche die Region um Donezk und Lugansk – angeblich sogar mit verbotenen Phosphorbomben -, was bereits zahllose, auch zivile Opfer gefordert hat.

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