Die undurchsichtigen Finanztransaktionen rund um die portugiesische Banco Espirito Santo (BES) wachsen sich zu einem Mega-Wirtschaftskriminalfall aus. Nach den Insolvenzen der Espirito Santo International Group und Rioforte musste nun auch die dritte Eigentümergesellschaft, die Espirito Santo Financial Group (ESFG), Insolvenz anmelden. Die ESFG hält aktuell 20 Prozent an der Banco Espirito Santo und schlitterte in einem Domino-Effekt ebenfalls in die Zahlungsunfähigkeit.
Durch die internationale Verflechtung der Banco Espiritio Santo – unter anderem ist auch die französische Credit Agricole ein Miteigentümer – könnte diese Bank wieder ein Fall für einen “europäischen Rettungsschirm” werden. Sowohl bei den Eurokraten in Brüssel als auch der EZB in Frankfurt schrillen bereits die Alarmglocken.
BES-Ex-Präsident wegen Betrugsverdachts in Haft
Gegen den Ex-Präsidenten der BES, Ricardo Salgado, ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit Betrug und Geldwäsche. Nun wurde er sogar in Haft genommen. Die BES ist aber nicht nur in Portugal durch undurchsichtige Geschäfte in die Schlagzeilen gekommen, sondern agierte auch international in trüben Gewässern. Bankenaufsicht und Strafbehörden ermitteln im Zusammenhang mit Milliarden-Krediten in der portugiesischen Ex-Kolonie Angola.
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