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31. Juli 2014 / 07:45 Uhr

Ukraines Landwirtschaft leidet unter anhaltender Kriegswirtschaft

Nicht nur Moskau, sondern auch Kiew leidet zunehmend unter den Wirtschaftssanktionen rund um den Konflikt in der Ost-Ukraine. Russland war bisher der Hauptabnehmer für landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine. Durch den Konflikt ist diese Handelsbeziehung unterbrochen. Gleichzeitig läuft auch das Handelsabkommen zwischen der Ukraine und der Europäischen Union nur schleppend an. Die Kornkammer der Ukraine ist durch die anhaltenden Kampfhandlungen bedroht. Westliche Unternehmen brechen ihre Zelte ab und fliegen ihre Mitarbeiter aus. Das Exportland Ukraine könnte schweren Schaden nehmen.

Das Lebensmittelunternehmen Cargill (USA) hat die Tätigkeit seiner Produktionsbetriebe im Gebiet Donezk bereits eingestellt, gleichzeitig hat das französisches Agrarunternehmen Louis Dreyfus seine Mitarbeiter aus der Ost-Ukraine abgezogen. Im Bereich der Produktion von Getreide, Speiseöl, Ölkulturen, aber auch der Fleisch-, Milch- und Zuckerproduktion, könnte es zu großen Problemen kommen.

Experten warnen vor negativen Folgen auf die Landwirtschaft

Experten warnen vor den nachhaltigen Auswirkungen des bewaffneten Konflikts auf die ukrainischen Landwirtschatsbetriebe. Die Wirtschaftsexpertin Oxana Lukitschewa sieht in einer Analyse gegenüber der Stimme Russland die nächste Ernte in der Ukraine bedroht:

In dieser Saison wird eine gute Ernte eingebracht. Das heißt, das, was gesät wurde, wird man ernten, mit einer kleinen Abweichung von den Erwartungen. Aber nach den vorliegenden Daten ist es kaum wahrscheinlich, dass die Wintersaat ausgesät werden wird. Oder es werden die Saatflächen für die Wintersaat in der nächsten Saison stark reduziert, was natürlich die Erwartungen hinsichtlich der Getreideernte bedeutend verringert.

Und Wladislaw Schukow von der Industrie- und Handelskammer der Russischen Förderation sieht die Sache noch kritischer:

Man kann voraussagen, dass die meisten Betriebe wegen der Unmöglichkeit, mit den Produzenten aus der Europäischen Union zu konkurrieren, mit ihrer Produktion nicht an den Markt werden gehen können. Die Landwirtschaft ist ein saisonzyklischer Prozess, der zu einem gewissen Zeitpunkt recht ernsthafte Investitionen erfordert. Erst dann wird man ein Ergebnis erwarten können. Wenn dieser Zyklus gestört wird, erfolgt ein hinreichend ernster Einbruch im Wirtschaftsmodell der Agrarindustrie.

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