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1. August 2014 / 15:14 Uhr

Libyen droht ein “zweites Syrien” zu werden

Lediglich in Randnotizen wird von den westlichen Medien über das aktuell herrschende Chaos in Libyen berichtet. Dabei befindet sich der ölreiche afrikanische Staat mitten in einem Bürgerkrieg zwischen ehemaligen Gaddafi-Gefolgsleuten und radikalen Islamisten. Auslöser war der Kampf einiger der Dutzenden Milizen um den Flughafen in der Hauptstadt Tripolis.

Nach Sturz Gaddafis herrschen Anarchie und Chaos

Dass Libyen vom einstigen Vorzeigeland Afrikas nun zu einem “failed state” wurde, ist vorrangig die Schuld der NATO, der EU und der USA, die mit dem militärisch herbeigeführten Sturz Muammar al-Gaddafis das Land völlig destabilisierten. Islamisten kontrollieren mittlerweile weite Teile des Landes, während eine zahnlose Regierung lediglich dafür sorgt, dass die zahlreichen Ölfelder unter der Kontrolle ausländischer Firmen bleiben. Viele Experten sprechen in Libyen bereits von einem “zweiten Syrien” angesichts der kriegsähnlichen Zustände. Erst kürzlich wurde ein riesiges Treibstofflager in der Hauptstadt beschossen und droht nun zu explodieren.

Libyen als Schleuse für Flüchtlinge und Islamisten

Dabei ist Libyen vor allem für Europa von strategischer Wichtigkeit. Über das Land versucht eine Großzahl der afrikanischen Flüchtlinge, die italienische Insel Lampedusa zu erreichen und somit in die EU zu gelangen. Die instabile politische Lage macht eine effektive Küstenbewachung unmöglich, wie auch die Zahlen der zehntausenden Flüchtlinge, welche nach Europa strömen, bestätigen. Erst kürzlich ertranken 150 Flüchtlinge im Mittelmeer vor Libyens Küste. Aber auch als Transitland für Islamisten aus dem südwestlichen Afrika in Richtung Syrien und Irak ist Libyen von erheblicher Bedeutung. Im unkontrollierten Osten des Landes können diese sogar noch Ausbildungscamps besuchen, bevor sie weiterziehen.

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