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13. August 2014 / 14:00 Uhr

EU will internationale Nahrungsmittel-Exporte nach Russland verhindern

Etwas hilflos steht die EU-Kommission in Brüssel nun den Importverboten für Obst, Gemüse und Fleischprodukte durch Russland als Antwort auf die selbst verhängten Sanktionen gegenüber. Nachdem Moskau die auf ein Jahr befristeten Verbote ausgesprochen hat, bemüht man sich in Russland international um alternative Anbieter. Dazu zählen als Lieferanten unter anderem Argentinien, Brasilien, Iran, Israel, Marokko, Paraguay, Türkei und Uruguay.

So setzt Russland beim Import von Rindfleisch etwa verstärkt auf Brasilien. Im Juli stiegen die Exporte von dort um rund 79 Prozent von 23.000 auf 41.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die brasilianischen Fleischexporteure  bekannt gaben. Dies passt der Europäischen Union nicht und sie warnt die potentiellen neuen Vertragspartner. Offensichtlich sieht man mittelfristig die Märkte wegbrechen und möchte dies politisch verhindern. 

EU-Entschädigungen für Landwirte ungewiss

Wirtschaftspolitisch hat sich die EU durch ihre unbedingte Unterstützung der USA in der Ukraine-Krise ins Abseits begeben. Immer mehr Industriebetriebe, aber auch die gesamte EU-Landwirtschaft stöhnen unter den Auswirkungen des Wirtschaftskriegs gegen Moskau. Aus den Mitgliedsstaaten und Wirtschaftssektoren kommt der dringende Ruf nach Entschädigungszahlungen für die betroffenen Betriebe. Aktuell hat ein sogenannter Krisenfonds für Sofortmaßnahmen im Agrarsektor rund 420 Millionen Euro auf der hohen Kante. Sollte sich der Handelskrieg mit Russland in die Länge ziehen und tatsächlich ein Jahr oder noch länger dauern, dann wären diese Mittel aufgebraucht.

Dazu kommt, dass vor allem die europäische Schwerindustrie, siehe das Beispiel Rheinmetall in Deutschland, mit langfristigen Vertragsbeziehungen im russischen Markt vertreten ist. Werden diese nun tatsächlich auf Befehl von Brüssel und Washington alle gekappt, dann droht ein noch weit größere Wirtschaftsschaden als nur im Agrarsektor. 

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