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22. August 2014 / 22:00 Uhr

Indien: Wegen Gentechnnik brachten sich 300.000 Bauern um

Gentechnik-Konzerne werden nicht müde zu betonen, wie toll nicht GVO-Anbau – also Anbau mit gentechnisch veränderten Organismen – wäre. GVO wären resistent gegen Schädlinge und ertragreicher, abgesehen davon, dass den Bauern niedrigere Kosten entstehen würden. Nicht viele wissen über sogenannte Terminator-Gene Bescheid, die dazu führen, dass sich Pflanzen nicht fortpflanzen können und Bauern somit immer wieder lizensierte Saat von GVO-Konzernen wie Monsanto ankaufen müssen, somit also in die Abhängigkeit der Gen-Industrie gelangen. Aber auch unbewusst könnten GVO-Pflanzen horrende Folgen haben. Nicht kalkuliert werden kann, wenn man bei einer Pflanze ein Gen ausschaltet oder Resistenzen verstärkt, Nebenwirkungen entstehen und Pflanzen ganz neue Gifte als Resistenz produzieren.

GVO-Missernten machten Bauern zu Schuldnern

Was auch im Endeffekt wirklich an der Selbstmordrate indischer Bauern geführt hat, wird noch zu klären sein. Medien berichten, dass seit 1995 300.000 Bauern Selbstmord begangen hatten. Schuld wären Missernten von zuvor gentechnisch veränderten Feldfrüchten gewesen. Aufgrund des mangelnden Ertrags – vor allem von Baumwolle – gefolgt von Schulden hätten die Bauern keinen Ausweg gesehen.

Laut einem Bericht der indischen Zentralstelle für die Erfassung von Verbrechen (National Crime Records Bureau, NCRB) gab es von 1995 bis 2011 in Indien 290.740 Selbstmorde von Bauern, die durch die Einführung von GVO in den wirtschaftlichen Ruin und die Armut getrieben wurden. Für die Zeit danach gibt es keine offiziellen Zahlen, es hat aber vermutlich mehrere Tausend weitere Selbstmorde gegeben, sodass die Zahl bei 300.000 oder noch höher liegen dürfte.

Bauern in Abhängigkeit getrieben

Bevor der Gentechnikriese Monsanto dank der 1988 von der Weltbank verordneten Saatgut-Politik alles veränderte, bauten indische Bauern Baumwolle aus eigener Zucht zusammen mit anderen Feldfrüchten an, die sie wirksam vor eindringenden Sorten und durch Insekten übertragene Krankheiten schützten. Da die Samen der Baumwollpflanzen natürlich waren, konnten die Bauern einen Teil zurückhalten und im nächsten Jahr erneut aussäen, ohne Lizenzgebühren für neues Saatgut bezahlen zu müssen.

Die indischen Bauern hatten die Freiheit, ihre eigenen landwirtschaftlichen Ziele zu verfolgen, und es stürzte sie nicht in hohe Schulden, in denen viele von ihnen jetzt durch Monsantos GVO stecken. Monsanto verfügt mittlerweile über die Kontrolle von über 95 Prozent des indischen Baumwoll-Saatguts.

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