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9. September 2014 / 07:45 Uhr

Skandalöses Service der Airlines: Reisende mussten Koffer selbst suchen

Wer eine Reise tut, der kann was erzählen! Erst recht jenes junge Pärchen, das am 22. August mit der Fluggesellschaft Iberia von Lissabon über Madrid nach Wien flog – und am Zielort länger als eine Stunde auf das Gepäckstück wartete. “So lange am Schalter die Flugnummer aufscheint, kann noch ein Koffer kommen”, bekamen sie zu hören. Es kam nichts mehr. Dafür begann für die beiden eine Tortur, die kein Fluggast erleben möchte.

Routinemäßig, wie man das so tut, wenn der Koffer weg ist, schritt nun auch das Pärchen zur zuständigen Stelle, um den Verlust des Gepäckstücks zu melden. Mit diesem “Firlefanz” machen sich die Airlines die Hände nicht mehr schmutzig. Für die Iberia (und andere Fluglinien) macht das die Firma Celebi. Dort sind die Damen zwar freundlich und lassen sich nicht so bald aus der Ruhe bringen, trotzdem scheinen sie mit dem Massenandrang überfordert zu sein. Das Pärchen holte sich bei Celebi Ground Service also eine Referenznummer ab, bat die Damen aber inständig, dass man sie informieren möge, wenn der Koffer gefunden würde – um keine Zeit zu verlieren, würde man das Gepäckstück auch persönlich abholen.

Ein halbes Fußballfeld voll verlorener Koffer

Eine Nacht darüber geschlafen, meldete sich das Pärchen frühmorgens um sieben Uhr wieder bei Celebi, die eine erfreuliche Nachricht hatten: “Ihr Koffer ist seit gestern 23 Uhr da!” Warum man die Betroffenen darüber nicht informierte, beantwortete die Dame am Telefon nicht. Also machte sich das Pärchen auf den Weg zum Flughafen Schwechat, läutete bei Celebi an und siehe da: Die Tür wurde geöffnet, ohne dass die beiden Pass oder Referenznummer vorweisen mussten. Befindet sich die Gepäcksaufbewahrung nicht mehr im Sicherheitsbereich? Auch diese Frage wollte die Dame am Celebi-Schalter nicht beantworten, stattdessen beschrieb sie dem Pärchen den Weg zur Gepäckshalle. Dort angekommen, trauten sie ihren Augen nicht. Hier stapelten sich Koffer in einem Raum so groß wie ein halbes Fußballfeld.

Regen in der Gepäckshalle

Ansprechperson gab es keine. Man machte sich auf die Suche nach dem Koffer, den man nach 30 Minuten endlich fand. Zum Schrecken wurde auch noch festgestellt, dass es in der Halle hineinregnete und einige Softkoffer dadurch bereits beschädigt waren. Auf diesen Missstand aufmerksam gemacht, rechtfertigte sich die Dame am Celebi-Schalter: “Ja, Sie haben es auch gesehen, es regnet hinein.” Auf die Frage, warum sie nichts unternehme, um den Missstand abzustellen, sagte sie: “Das ist der Job vom Flughafen, wir sind leider unterbesetzt.”

Nächtigung am Flughafengelände

Dieser Fall zeigt einmal mehr auf, wie das Service rund um das Fliegen zum Albtraum werden kann. Unzensuriert.at ist zudem ein anderes Horrorerlebnis einer Sizilien-Urlauberin bekannt geworden. Mit Alitalia unterwegs, fehlt vom verschwundenen Koffer seit einer Woche jede Spur. Bei ihrer Rückreise hatte die Frau zudem das Pech, in einen Fluglotsen-Streik zu geraten. Der Anschlussflug von Rom nach Wien wurde so verpasst. Im Transitbereich war man ihr mit der Auskunft behilflich, dass sie überall auf dem Flughafengelände übernachten könne, denn der nächste Flug nach Wien ginge erst am nächsten Tag um 9.45 Uhr. Auf Hotel und Essen hätte sie kein Recht.

Erlebt man das, fragt sich der Reisende, was die EU-Beamten in Brüssel eigentlich zum Schutz der Konsumenten machen? Für den Urlauber wird anscheinend alles schlechter als besser.

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