Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) wird in seiner eigenen Partei immer umstrittener. Kein Blatt vor den Mund nimmt sich die vor kurzem zurückgetretene SPÖ-Frauenvorsitzende in Oberösterreich, Sonja Ablinger Faymann mache eine falsche Krisenpolitik, außerdem vermisse sie Verantwortung des Parteivorsitzenden, für die Geschlechterfrage einzutreten. Die angriffslustige Genossin will ihre Kritik an Faymann im November beim Bundesparteitag öffentlich machen.
Ablinger ärgert sich vor allem über die Aussage Faymanns, Österreich gut durch die Krise geführt zu haben. In der Puls-4-Sendung “heute Abend” sagte sie: “Aber wir sind doch mitten in der Krise drinnen. Jeden Monat lesen wird von steigender Arbeitslosigkeit. Das ist die direkte Auswirkung einer falschen Krisenpolitik.” Und auch in einer anderen Angelegenheit lässt die Oberösterreicherin kein gutes Haar an “Werner”: “Faymann hat Verantwortung vermissen lassen dabei, für die Geschlechterfrage einzutreten.”
Sonja Ablinger hatte als drittgereihte bei der Nachbesetzung des Nationalratsmandates der verstorbenen Barbara Prammer (SPÖ) gegen den zweitgereihten Walter Schopf den Kürzeren gezogen. Diese Entscheidung sorgte für Turbulenzen in der SPÖ und löste heftige Kritik aus, weil dadurch entgegen dem Parteistatut die Frauenquote gesenkt wurde.
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