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USA

21. Oktober 2014 / 09:00 Uhr

IS-Krieg für USA eine Goldgrube

Bertolt Brecht wusste in seinem Werk “Mutter Courage” zu berichten, dass die großen Geschäfte, aus denen der Krieg besteht, nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Die großen Geschäfte dürfte im aktuellen Terror-Krieg gegen den Islamischen Staat (IS) jedenfalls die Rüstungsindustrie der USA feiern. Medien berichten bereits über steigende Aktienkurse und Einnahmen in Milliardenhöhe. Der Rüstungs- und Technologieriese Lockheed Martin legte an der Börse um rund zehn Prozent zu. Der Konzern stellt unter anderem Hellfire-Raketen her, die von US-Drohnen abgefeuert werden. Auch die Börsenwerte der Rüstungsunternehmen Northrop Grumman und Raytheon stiegen seit Beginn des Militäreinsatzes.

Raytheon sicherte sich Ende September einen 251 Millionen Dollar (196 Millionen Euro) schweren Pentagon-Auftrag, der US-Marine weitere Tomahawk-Lenkraketen zu liefern. Jede Rakete des Typs Tomahawk kostet 1,4 Millonen Dollar. Allein am 23. September feuerten die US-Kriegsschiffe 47 Raketen ab.

Rüstungsfirmen schielen bereits auf andere Länder

Die Rüstungsfirmen hoffen nicht nur auf Geschäfte mit der US-Armee, sondern auch mit anderen Ländern der internationalen Koalition gegen den IS. An den Luftangriffen in Syrien beteiligen sich Bahrain, Jordanien, Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Im Irak fliegt unter anderem die französische Luftwaffe Angriffe. Außerdem schielen Sicherheitsunternehmen auf Beraterverträge bei Neuaufbau und Ausbildung der irakischen Regierungstruppen.

Noch vor einem Jahr sah alles anders aus. Da bereitete sich die Rüstungsindustrie in den USA darauf vor, den Gürtel enger zu schnallen. Präsident Barack Obama hatte die Truppen aus dem Irak abgezogen und der Einsatz in Afghanistan neigte sich ebenfalls dem Ende zu. Angesichts des Schuldenberges sollten die Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren zurückgefahren werden. Der Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern hatte bereits zu automatischen Kürzungen im Pentagon-Budget geführt. Erste Entlassungen in den Rüstungsunternehmen waren die Folge.

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