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25. Oktober 2014 / 11:28 Uhr

Migrantinnenverein hilft beim Abnehmen – für 320.000 Euro

Der “Verein Nachbarinnen in Wien” kassiert knapp 320.000 Euro – wofür ist pures (und teures) Realkabarett, wie der Integrationssprecher der Wiener Freiheitlichen, Wolfgang Jung, am 24. Oktober 2014 im Gemeinderat während der Subventionsdebatte eingehend analysierte.

“Nachbarinnen in Wien” ist ein seit zwei Jahren bestehender Verein, der, wie viele andere auch, migrantische Familien aus dem Schöpfwerk (große Wohnhausanlage in Wien-Meidling, Anm.) und aus dem Volkertviertel betreuen will. Zur “Integrationsförderung” wird in diesem Verein nicht etwa Deutsch, sondern hauptsächlich Türkisch, Arabisch und – gegenwärtig besonders interessant – Tschetschenisch gesprochen, wie es eben bei den neuen Nachbarinnen üblich ist.

“Mobile soziale Assistentinnen” mit hohen Zielen

Als Ziele werden unter anderem folgende genannt: Empowerment der Frauen, Wissensweitergabe über “Spezifika gesellschaftlicher Subsysteme in Österreich”, aufsuchende Familienarbeit, Anerkennung individuellen Wissens. Hier ist festzuhalten, dass ein großer Teil der Betreuten nicht alphabetisiert ist, weist Jung hin. Beschäftigt sind bis zu 13 Mitarbeiterinnen mit Migrationshintergrund, von denen knapp die Hälfte keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzt und auch die Deutschkenntnisse zum Teil mangelhaft sind. Insgesamt muss daher an den Fähigkeiten zumindest einiger “Nachbarinnen” zur Erfüllung der ziemlich komplexen Zielsetzung als “mobile soziale Assistentinnen” gezweifelt werden, so Jung.

Vereinsfinanzen laufen aus dem Ruder

Gemäß Finanzplan sollte sich die Tätigkeit des Vereins zur Hälfte öffentlich und zur Hälfte privat finanzieren. Wo letzteres herkommen soll, ist nicht ganz klar, denn Mittel aus Mitgliedsbeiträgen gibt es keine. Die erwarteten Beitragszahler für 2014 sind im Akt durch Schwärzung unlesbar, die Aufbringung durch private Spenden ist offenkundig nicht ausreichend, berichtet Jung auch über die Kosten. 2013 wurden 33.710 Euro für Sachkosten ausgegeben und 95.506 Euro für Personal – gesamt demnach 129.216 Euro. Im Jahr 2014 machten die Sachkosten schon 111.350 Euro aus, jene für Personal stiegen jedoch exorbitant auf 206.507 Euro – ergibt gesamt 317.857 Euro. Interessant ist hier der Vermerk “Die Ausgaben übersteigen periodenbezogen 2014 die Einnahmen um 117.599,39 Euro” – das ist mehr als ein Drittel, kritisiert Jung.

Jahresbericht: Hilfe bei Nintendo-Sucht, Raucherentwöhnung und Diät

Im Bericht werden exemplarisch auch 20 Punkte für die erfolgreiche Arbeit angeführt. Neben Schulwechsel, Ausflügen, Vermittlung von Kindergartenplätzen und Erlangung von Visa wird noch aufgezählt:

  • 2 Frauen wurden zur WAFF-Ausbildung zugelassen
  • 2 Frauen nahmen am Frauenlauf teil
  • 2 Familien konnten finanzielles Desaster “glätten” (was immer das heißt)
  • 1 Frau hat den Führerschein gemacht
  • Die Spielsucht eines Achtjährigen (Nintendo) wurde gemildert
  • Feste Lernzeiten für Nachhilfe wurden vereinbart
  • Ein Ehepaar hat den Zigarettenkonsum verringert (von 3 Packerl auf 1,5 pro Tag)
  • 1 Frau hat in 4 Monaten 8 kg abgenommen

“Ich bin beeindruckt von den Erfolgen”, fasste Jung diese lächerliche und teure Farce zusammen.

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