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6. November 2014 / 19:00 Uhr

Drohen schlechtere Noten wenn auf der Uni kein Binnen-I verwendet wird?

Seit vielen Jahren scheint sich die Debatte um die geschlechtergerechte Sprache nun schon zu ziehen. Soll und darf es ein Binnen-I in Texten geben und wie wird dies genormt? Zumindest die letzte Frage lässt sich leicht beantworten, da es keine Normierung für diese Art von Schreibweise gibt. Dennoch ist es eine Tatsache, dass Studenten teilweise schlechter benotet werden, wenn sie diese vermeintliche Gendersprache in ihren wissenschaftlichen Arbeiten nicht einhalten.

Kein Gesetz auf der Uni

Zwar gibt es auf der Universität ein Gesetz, in dem die Gleichstellung der Geschlechter ein leitender Grundsatz ist, aber auch dort finden sich keinerlei Verpflichtungen und Details, in schriftlichen Arbeiten diese Art von Ausdrucksformen zu verwenden. In jeder Lehrveranstaltung wird diese Thematik anders gehandhabt und so wird oft von den Vortragenden selber ein Rahmen festgelegt, der jedoch keineswegs einer Normierung oder einem Gesetz gleichkommt.

Anders sieht dies auf Pädagogischen Fachhochschulen (PH) aus, denn dort gibt es tatsächlich auch ohne offizielle Normierung eine Pflicht, geschlechtergerecht zu formulieren. Das Bildungsministerium hat diesen Studienplanpunkt schließlich auch freigegeben aber stellt die Sanktionierung der zuständigen Stelle frei. Dass eine Sanktionierung auch wirklich vollzogen wird, lässt sich an den Erfahrungsberichten von Studenten erkennen.

Aufregung auf der PH

Für Aufregung hat diese Thematik schließlich in der vergangenen Woche eben im Bereich der Fachhochschulen gesorgt, wo gegenüber der Kleinen Zeitung von Fällen berichtet wurde, in denen massiv schlechtere Noten gegeben wurden, wenn nicht “gegendert” wurde. Auch laut Wissenschaftsministerium gab es bei der zuständigen Ombudsstelle immer wieder Beschwerden und teilweise wurden zwischen 10 und 100 Punkte bei der Benotung abgezogen.

An der WU wird vielfach auf Englisch gelehrt und publiziert, in dieser Sprache ergeben sich solche politischen Diskussionen erst überhaupt nicht. In den Genderzirkus vollkommen eingestiegen ist aber auch Rektor Christoph Badelt, welcher gegenüber dem Kurier davon berichtet, dass Gender und Diversität zentrale Anliegen sind und “offizielle Aussendungen der Hochschule immer gegendert werden”. Es werden dort auch alle offiziellen Ausschreibungen mit einem Binnen-I versehen.

Auch Wissenschaftssprecher der FPÖ, Dr. Andreas Karlsböck unterstützt eine rasche Klärung dieses Sachverhalts und hat daher eine parlamentarische Anfrage zum Thema “Diskriminierung von Studierenden wegen Nichtverwendung der umstrittenen “geschlechtergerechten” Sprache in Prüfungsarbeiten”.

Darin will er vom Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Dr. Reinhold Mitterlehner, 5 gezielte Fragen, wie etwa diese, beantwortet wissen: “Werden Sie dafür Sorge tragen, dass die von einer etwaigen Diskriminierung betroffenen Studierenden, die einen Schaden in Form schlechterer Beurteilung erlitten haben, rehabilitiert werden? Wenn ja, wann und in welcher Form? Wenn nein, warum nicht?

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