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3. Dezember 2014 / 10:00 Uhr

Hypo-Kommission bestätigt Chaotentum bei Verstaatlichung

Die Geschichte der Hypo Alpe Adria ist eine Geschichte des politischen Dilettantismus und Versagens. Dieses Bild vermittelt der rund 350-seitige Bericht der Untersuchungskommission unter der ehemaligen Höchstrichterin Irmgard Griss. Das Kalkül der rot-schwarzen Regierung, mit dieser offiziell eher zahnlosen Aufklärungseinheit einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu umschiffen, ist damit nicht aufgegangen. Griss und ihre Kollegen arbeiteten die Vorgänge um die Bank penibel auf und sparten nicht mit Kritik. Ihr Befund ist nun erst recht eine Steilvorlage für einen U-Ausschuss, der schon im Jänner eingesetzt werden könnte.

Bayern errichteten Drohkulisse, Österreich ging ihnen auf den Leim

Während die Aufklärung sich bisher auf die Zeit konzentrierte, in der die Hypo noch in Besitz des Landes Kärnten stand, nahmen Griss und Co. auch die Vorgänge danach unter die Lupe, insbesondere die Verstaatlichung und ihre merkwürdige Vorgeschichte. Unzensuriert.at hat bereits im Jahr 2011 aufgedeckt, dass die Bayern LB – damals Eigentümer der Bank – treibende Kraft war, diese Verstaatlichung herbeizuführen – mit durchaus fragwürdigen Mitteln. Der Tochterbank Hypo sollte durch das Fälligstellen von Krediten Liquidität entzogen werden. Gleichzeitig wurden Berichte über den Zustand der Bank in den Medien lanciert. Auf diese Art wurde eine Drohkulisse aufgebaut, die Österreich wohl dazu bewegen sollte, die Bank zu übernehmen – mit Erfolg. Lesen Sie hier die Hintergründe:

Krimi: Wie die Bayern LB die Hypo Alpe Adria ruinierte

Hintergrund: Warum die Bayern LB die Hypo Alpe Adria ruinierte

Irmgard Griss bestätigte gestern in der ZiB2, dass die Republik den Bayern auf den Leim ging. Man habe sich durch die bloße Drohung, man werde die Hypo pleite gehen lassen, erpressen lassen. Es habe keine Analyse der Verhandlungsposition der Bayern gegeben und generell keine Strategie für die Verstaatlichungsverhandlungen. Nicht einmal professioneller Berater habe man sich – ganz im Gegensatz zu den Bayern – bedient. Die Bayern LB hätte durch eine Insolvenz sechs bis acht Milliarden Euro riskiert, ganz abgesehen von der Frage, was es für Deutschland und Bayern bedeutet hätte, eine österreichische Bank in Konkurs zu schicken und damit weite Teile des europäischen Finanzmarkts zu destabilisieren. “Das ist doch nicht gut vorstellbar”, so Griss.

Weiterer Schaden durch Hinauszögern der Bad Bank

Rot und Schwarz hätten bei der Hypo geradezu vorsätzlich stets den schlechtesten Weg genommen, reagierte FPÖ-Obmann HC Strache auf den Bericht und spielt damit auch auf die weiteren Kritikpunkte der Griss-Kommission an. Insbesondere sei durch ein unbegründetes Hinauszögern der “Bad Bank”-Lösung weiterer Schaden entstanden.

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