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22. Dezember 2014 / 12:00 Uhr

Bürger schlagen Alarm: Windrad-Monster zerstören Waldviertel

Windräder so groß wie man sie in Österreich noch nie gesehen hat, 200 Meter hoch, jedes Rotorblatt 62 Meter lang – diese Monsteranlagen sollen in den geplanten Windparks in Brunn an der Wild, Sigmundsherberg und Meiseldorf sauberen Strom liefern. Die Bürger wehren sich dagegen, wollen das Landschaftsbild nicht zerstören lassen, wo seltene Pflanzen wachsen und z. B. der artengeschützte Schwarzstorch lebt. Sieben Bürgerinitiativen haben sich bereits gebildet, um gegen die Windparkprojekte anzukämpfen – aber die Politik scheint das kalt zu lassen.

30 Jahre nachdem die Hainburger Au vor einem Kraftwerksbau verschont wurde, sind im Waldviertel gleich mehrere Naturjuwele in Gefahr. Und wie schon in Hainburg, geht es auch im Waldviertel wieder um Energieprojekte. Für Jimmy Moser, der sich in einer Bürgerinitiative engagiert, ist es unverständlich, dass die Firmen EVN und WEB ausgerechnet in den windarmen Gebieten des Waldviertels Windparks bauen wollen. Dazu kommt, dass Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) Neuwidmungen von Windparks eine klare Absage erteilte: „Internationale Konzerne kommen und wacheln mit den Geldbündeln. Da muss man aufpassen, dass die Heimat nicht ausverkauft wird. Bestehende Parks sollen erweitert werden," sagte Pröll in einer Pressekonferenz.

Einspruchsfrist bis 2. Jänner

Für das Waldviertel soll das nicht gelten? Was auffällt, ist, dass sich die politischen Parteien in der Sache zurückhalten. Allein auf weiter Front kämpft die geschäftsführende Gemeinderätin in Dietmanns, Barbara Fasching (FPÖ). Sie sagte gegenüber unzensuriert.at: "Ich finde es als eine Frechheit, dass ohne die Bevölkerung zu informieren der größte Windpark des Waldviertels entstehen soll. Es wird ganz einfach wieder über deren Köpfe entschieden, die Natur, Umwelt und Tierwelt zerstört!" Fasching war am 12. September im völlig überfüllten Saal im "Gasthaus zur Wild" dabei, als eine aufgebrachte Menge eine Stellungnahme von Bürgermeister Josef Gumpinger (ÖVP) einforderte. Doch dieser ging auf die Argumente der Bürger kaum ein, "reagierte von oben herab", so Fasching. Unter anderem habe der ÖVP-Mann gesagt: "Es ist ja Gemeinderatswahl, da könnt's euch ja aufstellen lassen. Bis 17.12. habt's Zeit für die Liste! Ihr habt mich gewählt!" Als unzensuriert.at den Bürgermeister Gumpinger um Stellungnahme bat, gab es keine Antwort von ihm.

Jetzt schlägt Barbara Fasching Alarm, denn am 2. Jänner endet die Einspruchsfrist der Bürger für das Windparkprojekt "In der Wild". Wer also nicht möchte, dass 14 Monster-Windräder das Landschaftsbild verschandeln, sollte seine Unterschrift gegen den Windpark leisten.

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