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Das Magazin “profil” kramte nach Udo Jürgens Tod ein zwölf Jahre altes Interview aus der Schublade. Ob der Sänger es jemals autorisiert hat, ist nicht bekannt.

28. Dezember 2014 / 11:45 Uhr

“profil” lässt toten Udo Jürgens über toten Jörg Haider plaudern

Udo Jürgens‘ Tod zieht eine Reihe journalistischer Geschmacklosigkeiten nach sich. Während Die Presse Udos frühe Auftritte in einem „Nazi-Kafffeehaus“ zum Thema macht, veröffentlicht das Magazin profil auf seiner Internetseite ein zwölf Jahre altes Interview, in dem ein Toter über einen anderen Toten spricht, nämlich über Jörg Haider. Neben einigen eher seichten Passagen über Alkohol, Sex und Frauen dreht sich das Gespräch um die Politik – insbesondere die in Jürgens‘ Heimatbundesland Kärnten.

Interviewerinnen unterstellen Haider psychische Labilität

Mehr als des Sängers Antworten erstaunen dabei die „Fragen“, die laut profil von den Redakteurinnen Angelika Hager und Nina Horowitz gestellt wurden. Die ersten beiden zu diesem Themenkomplex lauten:

profil: Glauben Sie, dass das unstete Verhalten des Kärntner Landeshauptmanns mit psychischer Labilität zu begründen ist?

profil: Dass Haider diesem Land massiv geschadet hat, steht ja so oder so außer Zweifel.

Geführt wurde das Interview laut profil anlässlich der Veröffentlichung des Albums „Es lebe das Laster“ im Jahr 2002. „Es sollte auf Grund von späteren Terminproblemen nie erscheinen“, schreibt das Magazin heute und gibt keinen Hinweis darauf, dass Udo Jürgens das Gespräch jemals autorisiert hätte. Die „Terminprobleme“ jedenfalls sind nach zwölf Jahren mit dem Tod des Entertainers weggefallen und wehren kann er sich auch nicht mehr – ebenso wenig wie Jörg Haider.

profil verliert massiv an Bedeutung

Das einst als investigatives Medium hoch angesehene Nachrichtenmagazin profil verkauft heute laut jüngster Statistik der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK) übrigens nur noch rund 67.000 Hefte in der Woche, davon knapp 40.000 im Abo und fast 19.000 im „Großverkauf unadressiert“. Die Inhalte veranlassen durchschnittlich nur rund 8.000 Österreicher, am Kiosk oder in der Trafik ein Heft zu erwerben.

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