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31. Dezember 2014 / 08:54 Uhr

Knittelfelder Volkschulen: Deutsche Muttersprache als Minderheit

Wieviele Volksschüler in der Steiermark werden als Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache geführt? Eine Frage, die der FPÖ-Landtagsklub nicht zum ersten Mal gestellt hat. Doch die Beantwortungen stets zu Jahresende ergeben zumeist düstere Zahlen. Für aktuell 7.050 Kinder, das sind 18 Prozent aller Volksschüler in der Steiermark, ist Deutsch nicht die Muttersprache, sondern eine Fremd- bzw. Zweitsprache. Eine Anmerkung am Rande: Laut Gesetz werden alle Schüler, die Deutsch nicht als Erstsprache haben, bis zu sechs Schuljahre als Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache bezeichnet. Nach sechs in Österreich absolvierten Schuljahren werden diese Schüler nicht mehr als solche mit nichtdeutscher Muttersprache geführt. So gesehen kann eine „Dunkelziffer“ nicht ausgeschlossen werden.

Bereits 53 Prozent Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache in Knittelfeld

Dennoch: Verglichen mit dem Wert vor zwei Jahren verzeichnet die Grüne Mark eine Steigerung um 14 Prozent. Besonders drastisch stellt sich die Situation in den Städten dar – in Knittelfeld ist erstmalig die Mehrheit gekippt: Der Anteil an fremdsprachigen Volksschülern beträgt hier 53 Prozent, noch knapp unter der magischen 50-Prozent-Grenze liegt die Stadt Graz mit einem flächendeckenden Anteil von 48 Prozent. Weitere Gemeinden mit bedenklich hohen Werten sind Neudau (43%), Leoben (39%), Feldkirchen bei Graz (38%), Liezen (36%) und Stainach (35%), wie FPÖ-Klubobmann Hannes Amesbauer mittels einer schriftlichen Anfrage an Bildungslandesrat Michael Schickhofer (SPÖ) in Erfahrung brachte. Für die Freiheitlichen gehen die von Schickhofer forcierten Deutsch-Förderkurse zwar in die richtige Richtung, sind jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Ein generelles Umdenken in der Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik ist unausweichlich. Zudem braucht es ein verpflichtendes Vorschuljahr für jene Schüler, die im Rahmen der Sprachstandsfeststellungen über unzureichende Deutschkenntnisse verfügen – davon müssen nicht nur Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache betroffen sein“, so Amesbauer.

Parallelgesellschaft kann nicht mehr geleugnet werden.

Graz war übrigens zuvor stets der negative Spitzenreiter und wurde nun erstmals von Knittelfeld überholt. „Jahrelang wurden unsere Warnungen ignoriert und als rechte Hetze abgestempelt – nun geben uns die von Schickhofer übermittelten Zahlen leider Recht. Knittelfeld ist die erste steirische Gemeinde überhaupt, in der Schüler deutscher Muttersprache gegenüber fremdsprachigen Kindern in der Minderheit sind. Die Entwicklung einer Parallelgesellschaft ist in manchen Teilen der Steiermark leider eine nicht zu leugnende Realität“, so Amesbauer, der darauf verweist, dass ein Ausländeranteil von über 35% negative Auswirkungen auf das Lern- und Unterrichtsniveau aller Schüler nach sich zieht.

In Grazer Volksschule: Nur ein Kind hat Deutsch als Muttersprache

Im Vergleich zum Vorjahr ist auch in der Landeshauptstadt Graz die Anzahl an fremdsprachigen Schülern weiter gestiegen. Von insgesamt 7.611 Volksschülern gehören 3.680 (48%) jener Gruppe an, für die Deutsch eine Fremdsprache ist. Exakt 15,5 Prozent der Grazer Volksschüler verfügen über derart schlechte Deutschkenntnisse, dass sie als außerordentliche Schüler geführt werden müssen. Diese Kinder werden daher auch nicht benotet. „Wenn die Entwicklung der letzten Jahre anhält, kippt auch in Graz die Mehrheit in spätestens zwei Jahren“, so Amesbauer. In zahlreichen Grazer Volksschulen ist dies bereits Realität. So weisen die Grazer Stadtbezirke Gries (90%), Lend (79%), Gösting (69%), Eggenberg (66%) und Jakomini (66%) einen besonders hohen Anteil von fremdsprachigen Volksschülern auf. Absoluter Spitzenreiter ist auch heuer wieder die Volksschule St. Andrä mit einem Anteil von 99,3 Prozent. „Für 146 der insgesamt 147 Kinder dieser Schule ist Deutsch eine Fremd- oder Zweitsprache – wie soll unter diesen Rahmenbedingungen tatsächlich Integration stattfinden? Wer soll hier eigentlich wen integrieren?“, fragt sich Amesbauer.

Neuerrichtung von Flüchtlingsheimen lässt Anzahl in die Höhe schnellen

Durch die Eröffnung zahlreicher Flüchtlingsheime ist vor allem in den ländlichen Gebieten der Steiermark der Anteil von fremdsprachigen Volksschülern sprunghaft angestiegen. Einen starken Zuwachs verzeichnen insbesondere die Volksschulen in den Gemeinden Ratten (+16%), Knittelfeld (+9%), Bruck/Mur (+6,5%), Stainach (+6%) und Feldkirchen bei Graz (+6%).

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