Die Pariser Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo dürfte offenbar erneut zum Terror-Ziel radikaler Islamisten geworden sein. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen im Zuge einer Schießerei zehn Personen getötet worden sein, die Zahl wurde anfangs von der Staatsanwaltschaft bereits bestätigt. Mittlerweile sollen zwölf Menschen tot sein, darunter offenbar auch Polizisten. Laut dem Cartoon-Zeichner Renaud Luzier seien automatische Waffen zum Einsatz gekommen.
Französische Medien berichten von zwei schwarz gekleideten und bewaffneten Männern, die in die Redaktionsräume in Paris eingedrungen seien. Bei den Waffen handle es sich laut Polizei unter anderem um Kalaschnikows. Als sie das Feuer eröffneten, sollen sie "Allahu Akbar" gerufen haben. Anscheinend flüchteten die Täter dann in einem Auto, berichtet die französische Zeitung LeFigaro.
Mohammed-Comics führten zu Protesten
Charlie Hebdo hat in der Vergangenheit immer wieder für Aufsehen gesorgt. So gab es Mohammed-Comics, die bei fundamentalistischen Muslimen zu heftigen Protesten geführt haben. Charlie Hebdo berief sich auf die Pressefreiheit. Der aktuelle Terror-Anschlag übertrifft selbst den Brandanschlag im Jahr 2011.
In der aktuellen Ausgabe widmete sich die Zeitung dem neuen Roman des französischen Schriftsteller Michel Houllebecq, in dem Sozialisten und Bürgerliche einen islamistischen Kandidaten unterstützen, um Marine Le Pen als Präsidentin Frankreichs zu verhindern.
Terrorwarnung für ganz Paris
Mehrere Minister sowie Präsident Francois Hollande machten sich auf den Weg zum Sitz der Zeitung, die Regierung berief eine Krisensitzung ein, heißt es in Medienmeldungen. Hollande bezeichnete die Tat bereits als terroristisches Attentat, für ganz Paris gilt höchste Terrorwarnstufe.
Die Internetseite www.charliehebdo.fr ist derzeit nicht verfügbar.
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