Die Welt wird immer verrückter: Ein bärtiger Mann gewinnt als Frau einen Song Contest und verunsichert die Gesellschaft, weil keiner mehr weiß, wie man zu Conchita Wurst sagen soll – „er“ oder doch „sie“? Lesben und Schwule machen in Wien einen Aufstand, weil sie in öffentlichen Lokalen bei sexuellen Handlungen nicht vor die Tür gesetzt werden wollen. Da ist es doch höchste Zeit, dass sich die homosexuelle Szene auch in der Faschingszeit bemerkbar macht. In Annenheim am Ossiacher See, Kärnten, machen sich gerade zwei Prinzen zum Narren.
Männlein oder Weiblein, was spielt das schon für eine Rolle in der heutigen Zeit. „Es heißt ja Prinzenpaar, von Prinzessin ist da keine Rede“, argumentieren Oliver und Christian ihre Entscheidung, bei den Faschingssitzungen des örtlichen Vereins die Narren anzuführen. Sie sind übrigens nicht das erste schwule Prinzenpaar Österreichs. Einmal gab es das schon, und zwar bei der Faschingsgilde in Wien-Meidling. Ob dieser PR-Gag für mehr Toleranz und Gleichbehandlung gesorgt hat, bleibt dahingestellt. Für die meisten Besucher der Faschingsumzüge war es jedenfalls eine zusätzliche Belustigung.
Bevölkerung aufrütteln
In Kärnten hat das schwule Paar, das auch privat seit acht Jahren liiert ist, für Aufmerksamkeit in den Medien gesorgt. Drei Faschingssitzungen lang sollen sie die Regentschaft über die Narren in Annenheim haben „und dabei die Bevölkerung ein bisschen aufrütteln“, sagt eine Homosexualität-Forscherin an der Uni Klagenfurt. Es sei ein wichtiger Schritt für homosexuelle Menschen in Kärnten, so die Frau gegenüber dem ORF.
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