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SYRIZA-Chef Tsipras am Ziel: Jetzt will er die Euro-Länder dazu bewegen, auf Griechenland geborgtes Geld zu verzichten.

26. Jänner 2015 / 01:15 Uhr

SYRIZA-Sieg in Griechenland: Wie oft dürfen wir noch zahlen?

Keine Frage: Das Geld, das bisher nach Griechenland gepumpt wurde, ist weg. Das war längst vor dem Ergebnis der vorgezogenen Parlamentswahlen klar, bei denen die linksradikale SYRIZA am Sonntag den erwartet hohen Sieg eingefahren hat. Ob deren Chef Alexis Tsipras nun alleine regieren kann oder doch einen Koalitionspartner braucht, steht noch nicht fest, ist aber auch egal, denn: Es sind ausreichend Parteien vorhanden, die den wichtigsten Programmpunkt mit SYRIZA teilen, nämlich: Zahlen sollen die anderen.

Kommentar von Unzensurix

Bei aller Präpotenz, mit denen der zukünftige Regierungschefs des Superschuldners Griechenland die finanzielle Not des Landes zum Problem seiner Gläubiger erklärt, hat der Sieg der extremen Linken doch auch positive Aspekte.

Zum einen sind erstmals beide durch und durch korrupte Parteien des rot-schwarzen griechischen Systems von der Macht entfernt worden; nach der mittlerweile zur Splittergruppe degradierten sozialistischen PASOK nun auch die bürgerliche Nea Dimokratie, die zwar klar den zweiten Platz erreichte, aber mit Sicherheit in der Opposition landen wird.

Zum zweiten zwingt die selbstbewusste Gangart der Linken die EU-Nomenklatur dazu, außerhalb ihrer festgefahrenen Muster zu denken. Das Geld der nord- und mitteleuropäischen Steuerzahler zu nehmen, damit die Banken vor ihren Griechenland-Risiken zu retten und die Griechen selbst in Armut und Massenarbeitslosigkeit versinken zu lassen, diese Politik wird ab sofort nicht mehr möglich sein.

Schuldenschnitt alleine ist zu wenig

Die europäische Schuldenkonferenz, die Tsipras einfordert, könnte tatsächlich ein brauchbarer Ansatz sein. Denn das Griechenland geborgte Geld ist – wie eingangs festgestellt – ohnehin verloren, egal ob die Euro-Gemeinschaft es sofort einbekennt oder später zähneknirschend zur Kenntnis nehmen muss. Die Frage ist nur, ob man bereit ist, nach einem Schuldenschnitt weiter zu denken. Etwa soweit, dass nur getrennte währungspolitische Wege garantieren, dass sich die Geschichte zwischen Griechenland und dem Euro noch weitere Male wiederholt.

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