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Fließt bald Steuergeld in das Frauenhaus für Muslima? Einen Termin bei der Frauenstadträtin im Wiener Rathaus gibt es bereits.

13. April 2015 / 12:00 Uhr

Frauenhaus für Muslimas in Wien: Männer leiten Verein dahinter

"Wien hat sein erstes islamisches Frauenhaus", berichtet Die Presse. Auf 900 Quadratmetern entstehen Notwohnungen, die sukzessive bezogen werden. Das Projekt ist umstritten, vor allem wegen des Vereins, der dahinter steht: Er ist quasi der Schwesterverein – mit teilweise denselben Akteuren – des Vereins "Zukunft für alle – Verein Islamische Privatschule", der jene Volksschule im 20. Bezirk betreibt, die vor allem von Kindern aus tschetschenischen Familien besucht und im Jänner vom Stadtschulrat geschlossen wurde. Wegen Gefahr im Verzug.

Deutsche Islam-Konvertitin leitet "Hatice"

Anlass der Schließung waren zwei Vorfälle: Ein Siebenjähriger, bei dem im AKH körperliche Misshandlung festgestellt wurde und der dort islamistische Aussagen gemacht haben soll. Und die Weisung, keinen Kontakt mit Behörden aufzunehmen, nachdem ein Mädchen von einem Schüler verletzt worden war. Von Seiten der Schule wurden diese Anschuldigungen stets zurückgewiesen und Rechtsmittel eingebracht.

Zurück zum Frauenhaus: Das wird von der Ostdeutschen Silke Kettmann geleitet. In der Presse erzählt sie, dass sie vor vier Jahren zum Islam konvertiert sei und daraufhin Probleme mit ihrer Familie bekommen habe. In einer muslimischen Frauengruppe sei dann die Idee von "Hatice" entstanden. So soll das Frauenhaus heißen. Hatice ist ein türkischer Name arabischer Herkunft. Abgeleitet wurde er von dem arabischen Namen Chadidscha, der ersten Ehefrau des Propheten Mohammed.

"Das ist einfach eine Lüge"

Die Begründung von Frau Kettmann, warum man für Muslimas ein eigenes Frauenhaus benötige („In konventionellen Frauenhäusern können sie ihre Religion nicht frei ausüben, werden ermutigt, das Kopftuch abzulegen“), weist Andrea Brem, die Geschäftsührerin des Vereins Wiener Frauenhäuser, in der Presse klar zurück. „Das ist einfach eine Lüge. Die Frauen können jederzeit in eine Moschee gehen, auch in den Zimmern können sie tun, was sie wollen.“ Dass Frauen angehalten würden, das Kopftuch abzulegen, sei ausgeschlossen. Manche entscheiden sich aber im Frauenhaus freiwillig gegen ein Kopftuch: „Das tun einige. Sie sagen: Endlich kann ich es ablegen“, sagt Brem. Aber nicht nur wegen dieses Vorwurfs ist das Projekt für sie „hochproblematisch“: Ein konfessionelles Frauenhaus isoliere Frauen, es verhelfe nicht zu ökonomischer Unabhängigkeit. „Gerade etwa bei tschetschenischen Frauen, die niemanden außer ihrer Familie haben, ist es wichtig, herauszukommen und ein eigenes Netzwerk zu bilden.“

Islamfeindliche Mutmaßungen

Höchst ungewöhnlich sei auch die Tatsache, dass der Verein, der hinter dem Frauenhaus steht, ein Zufluchtsort für Frauen und Kinder sein soll, von Männern geleitet werde. Das Konzept des Projektes "Hatice" könne man – so Brem – auch dahingehend auslegen, dass es ein Versuch sein könnte, Frauen abzuschirmen und in der Community zu halten. Für Kettmann sind das nichts anderes als "islamfeindliche Mutmaßungen". Noch steht das Frauenhaus auf eigenen Beinen, wird also durch Spenden und aus Einnahmen durch Beratungstätigkeiten finanziert. Wie lange noch, ist fraglich. Denn für kommende Woche ist ein Termin im Büro von Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) angesetzt. Wetten, dass es dabei um die Finanzierung von "Hatice" geht?

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