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Präsident Erdogan rügte den Papst für seine Aussagen zum Völkermord.

16. April 2015 / 11:00 Uhr

Erdogan rügt Papst und sieht keinen Völkermord an Armeniern

Am vergangenen Wochenende äußerte sich Papst Franziskus erstmals zu den grausamen Morden an den Armeniern vor 100 Jahren. Im Zuge der Jährung des Verbrechens in der Türkei verurteile er die Vorgänge aufs Schärfste – und erntete dafür von Ministerpräsident Erdogan ebenfalls scharfe Kritik sowie eine Mahnung. Die Türkei erkennt den Genozid am armenischen Volk bis heute nicht an. Der Tötung von tausenden christlichen Armeniern wird bis dato nicht angemessen gedacht.

Türkei sieht kein Verbrechen

Als „ersten Völkermord im 20. Jahrhundert“ bezeichnete das geistliche Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche im Vatikan das Verbrechen an den Armeniern vor 100 Jahren. Nicht lange lies die Reaktion des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf sich warten. Dieser warnte den Pontifex vor einer Wiederholung dieser Aussagen und drohte ihm gleichermaßen: "Der geehrte Papst wird diese Art von Fehler höchstwahrscheinlich nicht wieder begehen. Ich möchte ihn dafür rügen und warnen“, heißt es aus Ankara

Der umstrittene türkische Machthaber empört sich nicht nur über den Papst selber, sondern auch über dessen Betätigungsfeld: "Wenn Politiker und Geistliche die Arbeit von Historikern übernehmen, dann kommt dabei nicht die Wahrheit, sondern so wie heute Unsinn heraus." Als Rechtsnachfolger des Osmanischen Reiches verbietet sich die Türkei jedoch, von einem Genozid oder Völkermord zu sprechen. Auch die erschreckende Anzahl an 1,5 Millionen toten Armeniern will man dort relativieren und spricht von bedeutend weniger hohen Zahlen.

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