Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Ukraines Präsident Petro Porschenko (im Bild mit Außenminister Sebastian Kurz, ÖVP) macht sich von der EU abhängig.

28. April 2015 / 12:00 Uhr

Ukraine-Berichterstattung: 58 Prozent kritisieren Unausgewogenheit

Die Ukraine ist gut, Russland böse. Dieses Bild vermitteln Medien mit ihrer Berichterstattung. Doch immer mehr Menschen glauben nicht mehr alles, was in der Zeitung steht oder über die Bildschirme flimmert. Nach einer Forsa-Umfrage für die Zeitschrift Internationale Politik fühlt sich eine Mehrheit der deutschen Bundesbürger nicht gut informiert. Danach haben 58 Prozent der Befragten den Eindruck, es werde über den Konflikt in der Ukraine nicht ausgewogen berichtet.

Jüngere noch skeptischer

Die größte Skepsis bei der Berichterstattung haben die 18- bis 29-Jährigen: 68 Prozent halten sie für nicht ausgewogen, nur 28 Prozent für ausgewogen. Das Bild verschiebt sich mit zunehmenden Alter. Bei den Bundesbürgern zwischen 45 und 59 Jahren sinkt die Rate der Unzufriedenen auf 51 Prozent, das ist der niedrigste Wert bei den Alterskohorten. Insgesamt gibt es aber keine Altersgruppe, die nicht mit Mehrheit Kritik an der Berichterstattung übt.

Nach Gründen für ihre Kritik befragt, nennen die Unzufriedenen vor allem drei Gründe: 79 Prozent sagen, es werde unvollständig und nicht umfassend informiert; 44 Prozent meinen, es werde zu einseitig aus der Perspektive der Ukraine berichtet, 14 Prozent sehen die Position Russlands zu stark betont.

Bundesbürger im Osten finden zu 63 Prozent die Berichterstattung nicht ausgewogen, jene im Westen zu 57 Prozent. Männer (60 Prozent) sind insgesamt skeptischer als Frauen (56 Prozent).

Elf Milliarden Euro EU-Finanzhilfe

Dass die von den Regierungen abhängigen Mainstream-Medien versuchen, ständig ein positives Bild von der Ukraine zu zeichnen, liegt auf der Hand. Man buhlt um Verständnis der Bürger, damit die Finanzhilfe der EU in Höhe von insgesamt elf Milliarden Euro in den kommenden Jahren ohne Proteste über die Bühne geht. Der frühere Präsident Viktor Janukowitsch hatte das Geld übrigens abgelehnt, um nicht politische und wirtschaftliche Reformen nach den Bedingungen des Internationalen Währungsfonds akzeptieren zu müssen. Sein politisches Schicksal (Putsch des demokratisch gewählten Präsidenten) könnte damit zusammenhängen.

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