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Zwei “Arbeiter-Vertreter” im Anzug: Vorarlbergs SPÖ-Chef Michael Ritsch und Kanzler Werner Faymann.

2. Mai 2015 / 09:30 Uhr

SPÖ-Grabrede: 80% können sich nicht vorstellen, die “Sozis” zu wählen

Im Ländle stehen die Roten offenbar vor dem totalen Untergang. Kein geringerer als SPÖ-Landesparteichef Michael Ritsch konnte anlässlich der traditionellen 1. Mai-Feier in Bregenz nicht anders, als quasi eine Grabrede zu halten: "80 Prozent der Vorarlberger können sich nicht vorstellen, die Sozis zu wählen", sagte er zu seinen Anhängern in einem kleinen Zelt, in dem auch Schauspieler Harald Krassnitzer Platz nahm und als Gastredner auftrat.

Krassnitzer gegen soziale Ungerechtigkeit

Der Darsteller des Tatort-Kommissars und Mitwirkende in der Serie "Der Winzerkönig" spricht schon so wie seine Genossen. Gegenüber dem ORF Vorarlberg sagte Krassnitzer, dass die Abschaffung der sozialen Ungerechtigkeit ein zentrales Thema der Politik sei. "Das Wesentlichste ist die nach wie vor vorhandene soziale Ungleichheit. Das wird eines der zentralen Themen im 21. Jahrhundert sein, wie wir das bewältigen", so Krassnitzer in bewährter Genossen-Manier.

SPÖ an der Macht und nichts passiert

Und dann sagte der Schauspieler noch den verheerenden Satz, der genauso gut aus dem Mund eines Werner Faymann oder Michael Häupl kommen könnte: Er sei davon überzeugt, dass die Sozialdemokratie zur Lösung der Probleme einiges beitragen könne. Verheerend deshalb, weil die SPÖ – später, nach der Namensänderung, die Sozialdemokraten – die vergangenen Jahrzehnte immer an der Macht war, in Wien gab es bisher in der Zweiten Republik überhaupt keinen anderen Bürgermeister als einen Roten. Somit hätten gerade die Politiker dieser Partei genügend Zeit und Möglichkeiten gehabt, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Stattdessen wurde eine Arbeitslosigkeit noch nie dagewesenen Ausmaßes produziert, die heuer die Zahl von nahezu 450.000 Menschen ohne Job erreichte.

Fleißige Arbeiter noch mehr besteuern

Bei den Festreden zum 1. Mai, an dem früher einmal der Tag der Arbeit gefeiert wurde und nicht der Tag der Arbeitslosigkeit, und bei Wahlkampfreden hört man vonseiten der Sozialdemokraten aber immer nur, dass die Roten für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen werden. Was heißt das im Genossen-Jargon? Dass die fleißigen Arbeiter und Unternehmer, die mit ihrer Selbstständigkeit noch dazu eine Menge Risiko eingehen, noch mehr besteuert werden? Oder heißt es, dass man endlich die Privilegien-Ritter in der Nationalbank und anderen staatlichen Einrichtungen, die das Budget mit unglaublichen Gehältern und Pensionen belasten, abschafft? Letzteres wird es wohl nicht sein, sonst gehen der SPÖ die letzten Parteisoldaten auch noch verloren.

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