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Washington verliert durch Weltwirtschaftskonkurrenz an Macht.

10. Juni 2015 / 20:30 Uhr

Top-Banker sieht USA in Wirtschaftskrieg auf der Verliererstraße

Im aktuell herrschenden Wirtschaftskrieg zwischen den USA und Russland gibt es einen klaren wirtschaftspolitischen Verlierer: Washington. Davon gibt sich jedenfalls der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, in einem Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten überzeugt. Dass die EU hier mitzieht, hat, so der Spitzen-Banker,  auch negative Folgen für die Export- und Volkswirtschaft von Ländern wie Deutschland, Finnland und Österreich:

Der Blick auf den Rückgang der deutschen Exporte per 2014 um 18% oder in den ersten beiden Monaten 2015 um 34% im Jahresvergleich erfasst nur einen Primärausschnitt. Es gibt Sekundäreffekte. Europäische Länder mit starkem Russlandgeschäft, unter anderem Finnland und Österreich, leiden konjunkturell massiv. Diese Länder ordern in der Folge auch weniger in Deutschland.

Auf der anderen Seite würde die Achse Moskau-Peking langfristig von dieser Politik des Westens, vor allem gegenüber der Weltwirtschaftsmacht USA, profitieren:

Mehr noch plant die Achse Peking–Moskau im Rahmen der Shanghai Corporation und der BRIC-Länder das größte Wachstumsprojekt in der modernen Geschichte, den Aufbau der Infrastruktur Eurasiens von Moskau bis Wladiwostok, bis Südchina und Indien.

BRICS-Staaten rüsten gegenüber den USA wirtschaftspolitisch auf

Hellmeyer sieht vor allem eine fortgesetzte ökonomische Aufrüstung der sogenannten BRICS-Staaten auf der weltwirtschaftlichen Bühne. Adressat dieser Aufrüstung sind einmal mehr die USA:

Fakt ist, dass sich die aufstrebenden Länder von der US-Hegemonie emanzipieren. Das wird deutlich an den Gründungen von Konkurrenzinstitutionen zur Weltbank (AIIB) und dem IWF (New Development Bank) seitens der Achse der aufstrebenden Länder.

Mit dem jüngst bereitgestellten 100-Milliarden-Dollar-Finanzvolumen haben diese beiden neuen Institutionen ein echtes Potential gegenüber Weltbank und IWF. Russland hatte diesen Vertrag Anfang Mai unterzeichnet und damit den Startschuss für den weiteren Aufbau der Alternativen Weltbank gegeben.

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