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9. Juni 2015 / 11:59 Uhr

Innenministerium: Während FPÖ-Demo wurden keine Asylanten in Erdberg einquartiert

Seit Tagen geistert ein Foto eines Kurier-Fotografen durch die Medien, an dem politische Gegner und Journalisten die „menschenverachtende Politik“ der FPÖ festmachen wollen. Es zeigt freiheitliche Funktionäre und Mitglieder, die gegen die im Mai erfolgte Reaktivierung des Massenquartiers in Wien-Erdberg demonstrieren, während an ihnen zwei Männer und ein kleiner Bub – offenbar Asylwerber – vorbeigehen.

FPÖ-Obmann HC Strache äußerte am Sonntag in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ den Verdacht, das Foto könnte inszeniert worden sein. Wörtlich sagte Strache:

30 Minuten war ein Fototermin vereinbart, dort auf einem Standpunkt, Standort, wo normalerweise keiner vorbei kommt. Und dann wurde es offensichtlich genau von den Gegendemonstranten – es waren 200 dort – organisiert, dass ein Kind mit einem Fotografen positioniert vorbeigeführt wurde. Und so kann man mit Bildern Kinder missbrauchen.

Asylwerber kommen irrtümlich nach Erdberg

Eine Unzensuriert-Recherche im Innenministerium gibt Straches Theorie zusätzliche Nahrung. Laut dem Sprecher des Ministeriums, Karl-Heinz Grundböck, wurden nämlich von Behörden zum Zeitpunkt der von der FPÖ zuvor angemeldeten Kundgebung keine Asylwerber in das Heim gebracht. Tatsächlich sei dieses bereits wenige Tage nach seiner Reaktivierung Mitte Mai voll belegt gewesen. Es komme, so Grundböck, hin und wieder vor, dass Asylanten irrtümlich der Annahme seien, die könnten in Erdberg einen Asylantrag stellen. Auf die Frage, ob dieser Irrtum im konkreten Fall durch andere anwesende Personen, also linke Gegendemonstranten, provoziert worden sein könnte, sagte Grundböck: „Das habe ich nicht zu beurteilen.“ Auffällig ist jedenfalls, dass sich just in den 30 Minuten der FPÖ-Kundgebung jemand irrte.

Tatsächlich war die „Flüchtlingsfamilie“ – die auf dem Foto merkwürdigerweise aus zwei Männern und einem Kind besteht – wenige Tage nach dem Vorfall in Traiskirchen aufhältig, wo auch der Asylantrag zu stellen ist.

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