Es ist ein lauer Vorsommerabend und eine junge Familie mit Kleinkind aus Hannover hat sich gerade in den eigenen vier Wänden zu Bett begeben. Doch plötzlich wird der 40-jährige Familienvater durch Klopfgeräusche an seinem Fenster und Schatten im Garten wach. Als er die Gardine hochzieht, stehen vermummte Gestalten vor ihm, einer hat eine Waffe in der Hand und hält sie vor das Schlafzimmerfenster. Zitternd versucht der Mann seine Familie zu beruhigen und greift zu seiner Waffe, die sich legal in seinem Besitz befindet.
Einbruch war geplant
Als er damit zur Haustüre geht, erwarten ihn schon drei vermummte Osteuropäer. Ohne einen der Gestalten zu erkennen oder zu wissen, wohin er schießt, drückt der Familienvater in der brenzligen Notwehrsituation ab und trifft einen der mutmaßlichen Kriminellen auch. Die beiden Kollegen des Angeschossenen flüchten in alle Richtungen, während sich der verletzte 18-Jährige ein paar Straßenecken weiterschleppt und schließlich zusammenbricht. Sogleich greift der Hausbesitzer zum Telefon und ruft die Polizei, welche noch in der Nacht eine große Suchaktion startet.
"Bei dem 18-Jährigen handelt es sich um einen Osteuropäer, nach derzeitigem Erkenntnisstand hat er keinen Wohnsitz in Deutschland", äußerte sich der zuständige Polizeisprecher gegenüber NDR. Die Identifizierung des Mannes sei über die Ausweispapiere möglich gewesen, die er bei sich getragen habe. "Es gibt Spuren, die darauf hindeuten, dass ein Einbruch stattfinden sollte", so der Fachmann weiter.
Obwohl der angeschossene vermeintliche Einbrecher kurze Zeit später an einer Straßenecke gefunden wurde, kam für ihn jede Hilfe zu spät und nach einer Notoperation im Krankenhaus verstarb der junge Mann. Der Mut und Schutzinstinkt des Familienvaters sollte ihm aber zum Verhängnis werden, denn dieser wurde wegen des Verdachts auf Totschlag vorerst festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft.
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