Laut eigenen Angaben – zwei der wichtigsten geistlichen Führer haben mit dem Guardian gesprochen – ist die Al-Quadia keine funktionierende Organisation mehr. Die Rekruten wurden von der ISIS abgeworben, Gebiets- und Prestigeverluste sorgen für eine Knappheit an Ressourcen.
Bislang hatten Geheimdienste Schwierigkeiten, die "Balance" zwischen den beiden Terrorgruppen einzuschätzen und dementsprechend zu planen. Sollte die Al-Quaida wirklich nicht mehr handlungsfähig sein, wäre dies ein Vorteil für westliche Streitkräfte.
Extremisten selbst unter Islamisten
Einer der Al-Quadia-Führer, Abu Qatada, der vor 2013 eine Weile in London stationiert war und von den dortigen Behörden als "extrem gefährliches Individuum" eingestuft wurde, berichtet von der Gefahr, die selbst unter Islamisten vom Islamischen Staat ausgeht: Die Mitglieder seien "Extremisten" und ein "Krebsgeschwür", das in der Jihad-Bewegung wuchere. ISIS "respektiert niemanden".
Bis 2014 war ISIS ein Zweig der Al-Quadia, dann wurden die Mitglieder ausgeschlossen, nachdem sie sich Befehlen widersetzt und einen Krieg innerhalb der eigenen Reihen angezettelt hatten, bei dem tausende Menschen starben.
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