Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) versetzt die Österreicher nach seinem unüberlegten Sager ("Der durchschnittliche Zuwanderer von heute ist gebildeter als der durchschnittliche Österreicher") in Angst und Schrecken. In einem Standard-Interview zu den Flüchtlingen befragt, meinte Kurz: "Was wir wissen müssen ist, dass diese Menschen allesamt unser Land nicht mehr verlassen werden." Damit sagt der erste Politiker das, was sich die Bevölkerung schon lange zusammenreimt: Abgeschoben wird keiner, alle – auch wenn es sich um Wirtschaftsflüchtlinge und nicht um Verfolgte aus Bürgerkriegen handelt – dürfen den Sozialstaat Österreich ihre Heimat nennen.
Islam mit europäischer Prägung
Dem nicht genug, sieht es Kurz auch als seine Aufgabe, einen Islam mit europäischer Prägung zu schaffen. "Einen Islam im Einklang mit unseren Werten und Gesetzen", so wünscht es sich Kurz. Ein naives Vorhaben eines ewigen Studenten. Denn die rund 570.000 Muslime, welche derzeit schon in Österreich leben, werden sich das von einem Herrn Kurz nicht aufoktroyieren lassen. Sie werden versuchen, die Regeln ihrer Religion in die westliche Welt hineinzutragen.
Apropos naiv: Kurz wundert sich in diesem Standard-Interview darüber, dass Österreich vor 20 Jahren 90.000 Bosnier ohne Probleme in ganz Österreich verteilt hat, es heute aber Widerstand gebe, wenn man afrikanische Flüchtlinge unterbringen möchte. Herrn Kurz ins Stammbuch geschrieben: Damals handelte es sich um wirkliche Kriegsflüchtlinge die Schutz suchten. Und da haben die Österreicher auch gerne geholfen. Jetzt kommen Massen von Wirtschaftsflüchtlingen nach Österreich, meist muslimische junge Männer, und die Bürger fragen sich, warum nur junge Männer aus den Kriegsgebieten flüchten, aber keine Frauen.
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