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Das ärmste Land Europas wird zur wirtschaftlichen Heimat vieler Griechen.

28. Juli 2015 / 14:00 Uhr

Griechen lagern Unternehmen nach Bulgarien aus

Angesichts der Ereignisse rund um die griechische Schuldenkrise fliehen immer mehr Unternehmen aus Griechenland in das angrenzende Bulgarien. Der ärmste Staat der EU bietet bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaftstreibenden.

Bereits im Jahr 2000 haben sich mehr als hundert große griechische Unternehmen aller Arten – von Metallurgie über Immobilien zu Vertriebsgesellschaften in Bulgarien niedergelassen. Seit Einbruch der Krise sind es zunehmend Klein- und Mittelunternehmen, die aufgrund der niedrigen Steuern die Grenze überschreiten. 

Bulgarien bietet Stabilität

Ioannis Politis, Manager eines Unternehmens für Hygieneprodukte, hat vor zehn Jahren eine Fabrik in Nordbulgarien errichtet: "Hier haben wir Stabilität: Verlässliche Besteuerung, vernünftige Gesetzgebung und eine positive Umgebung", erklärt er gegenüber der griechischen Zeitung Ekathimerini.

Geschäfte in Griechenland "fast unmöglich"

Sein Landsmann Panayiotis Douvos, der seit 2011 ein kleines Lebensmittelgeschäft in Sofia führt, teilt seine Meinung: "Bulgarien gab mir eine Chance zu überleben, was momentan in Griechenland schwer ist", so Douvos gegenüber der Presse: "Es ist fast unmöglich, ein Unternehmen in Griechenland zu führen. Firmen verschwinden innerhalb von zwei, drei Monaten, weil die Steuern und Gebühren zu hoch sind." Allerdings ist sein Unternehmen bedroht, da seine griechischen Lieferanten aufgrund der Finanzkontrollen Gefahr laufen, das Geld für Transport und Treibstoff nicht abheben zu können.

Fünf Milliarden griechische Euro nach Bulgarien

Der griechische Einfluss in Bulgarien ist immens: "Griechische Unternehmer haben innerhalb von sechs Jahren 4,5 bis 5 Milliarden Euro in Bulgariens Wirtschaft investiert", so Krasen Stanchev vom bulgarischen Institut für Marktwirtschaft. In dieser Zeit wurden auch bis zu 60.000 bulgarische Bankkonten von Griechen eröffnet.

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