Zu einem außenpolitischen und industriepolitischen Bauchfleck der Sonderklasse hat sich die sogenannte Mistral-Affäre für den französischen Staatspräsidenten Francois Hollande ausgewachsen. Wegen des Drucks der USA und der EU musste der sozialistische Präsident Frankreichs den Liefervertrag über zwei Hubschrauberträger mit Russland wieder aufkündigen.
Gleichzeitig muss das ohnehin wirtschaftlich krisengeschüttelte Frankreich rund zwei Milliarden Euro aus einer Anzahlung wieder an Moskau zurücküberweisen.
Außenpolitiker Mariani nennt Mistral-Causa „Feigheit“
Wörtlich als „Feigheit“ bezeichnete der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses in der französischen Nationalversammlung, Thierry Mariani, die Entscheidung der französischen Regierung. Der bürgerliche Oppositionspolitiker sieht einen „traurigen Tag“ für die französische Unabhängigkeit wegen dieser Entscheidung.
Mit seiner Kritik gegenüber der Sanktionspolitik der französischen Regierung repräsentiert Mariani die wachsende Skepsis weiter politischer Kreise. Erst vor wenigen Wochen hatte eine französische Parlamentarierdelegation aus dem bürgerlichen Lager einen Besuch in Russland absolviert und damit die Blockade gegen Moskau durchbrochen.
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