Die 30.000 Einwohner zählende Ferieninsel Kos in Griechenland "beheimatet" derzeit mehr als 7.000 Migranten. Das führt zu erheblichen Problemen: Laut Augenzeugenberichten kam es zu wilden Schlägereien unter den Flüchtlingen, die Polizei musste, als auch sie angegriffen wurde, Schlagstöcke einsetzen, und am Montag wurde ein Polizist suspendiert, der dabei gefilmt wurde, wie er einen Flüchtling ohrfeigte, der näher als erwünscht an die Polizeiwache herangekommen war.
Chaotische Zustände
Die sonst bei Urlaubern so beliebte Ferieninsel ist im Ausnahmezustand. Der Bürgermeister von Kos, Giorgos Kyritsis, sagte, dass man mit dem Problem nicht mehr fertig werde. Er schrieb einen Brief an die Athener Regierung, der auch den Satz beinhaltet: "Ich warne davor, die Gefahr eines Blutvergießens ist real."
Tatsächlich herrschen auf Kos chaotische Zustände. Hunderte Flüchtlinge kommen täglich von der wenige Seemeilen entfernten türkischen Küste. Hilfsorganisationen, der Staat und die Bevölkerung sind restlos überfordert. Ähnlich ist die Situation auf zahlreichen anderen Inseln im Osten der Ägäis. Allein im Juli wurden laut der griechischen Küstenwache und der EU-Grenzschutzagentur Frontex rund 50.000 Menschen aufgegriffen – das ist neuer Rekord.
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