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Neos Oberösterreich sucht Mitarbeiter. Geld gibts keines – dafür “leckere Croissants oder selbst gebackenen Kuchen”

18. August 2015 / 14:19 Uhr

Neos Oberösterreich will Mitarbeiter gratis hackeln lassen

„Detektivische Arbeit macht dir Spaß und du weißt wo die nächste katastrophale Polit-Baustelle zu finden ist.“ Folgender Satz findet sich auf einer Internetseite der NEOS Oberösterreich zu einem von sechs Jobangeboten. Allerdings dürfte diesmal die katastrophale Polit-Baustelle bei den Pinken selbst zu Hause sein. Die sechs Jobs im „coolsten Polit-Start-Up Österreichs“ werden mit einer flexiblen Stundenzahl von 10 bis 40 Wochenstunden ausgeschrieben, Gehalt gibt’s aber keinen. Lediglich „leckere Croissants oder selbst gebackener Kuchen“ und zwei Bier am Abend sollen potentielle Mitarbeiter anlocken.

Können sich die Neos keine bezahlten Mitarbeiter leisten?

Unter anderem wird ein Grafiker gesucht. Wer im AMS Gehaltskompass den Gehalt abfragt, erfährt, dass der Grundgehalt bei etwa 2.300 Euro liegt. Haben die Neos etwa kein Geld um sich hauptamtliche Mitarbeiter leisten zu können? Für die Pinken, die unlängst einen Konflikt mit der Gründung eines Betriebsrats in ihrem Parlamentsklub hatten, ist das wohl der nächste Fauxpas. Kopfschütteln kommt von der freiheitlichen Jugendsprecherin NAbg. Petra Steger. Sie hatte erst unlängst eine gerechte Entlohnung für Jugendliche gefordert. Das Vorgehen der Neos ist für sie ein Schlag ins Gesicht. Ein Journalist der Neuen Freien Zeitung ersuchte via Mail bei der Neos-Pressestelle um Stellungnahme. Laut einem aktuellen Bericht des Standard zu Folge heißt es, dass ohne ehrenamtliche Mitarbeiter, die täglich auf der Straße stehen und uns in der Kampagnenarbeit unterstützen, ein Wahlkampf nicht funktionieren könne. Die im Artikel gebrachte Stellungnahme deckt sich  1:1 mit jener, die der Neuen Freien Zeitung übermittelt wurde. Im kompletten Wortlaut:

Wir laden alle Menschen ein, sich ehrenamtlich in unserer Bürgerbewegung zu engagieren und mitzuhelfen, dieses Land zu erneuern. Freiwilliges Engagement ist gelebte Demokratie.Wir sind stolz darauf, dass es so viele Bürgerinnen und Bürger in Oberösterreich gibt, die sich ehrenamtlich bei uns engagieren.

An unserem Programm, den „Plänen für ein Neues Oberösterreich“ haben hunderte Menschen in ihrer Freizeit mitgearbeitet. Das ist Politik zum Mitmachen. Das ist gelebte Demokratie Wahlkampfzeiten sind Ausnahmezeiten. Ohne ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die täglich auf der Straße stehen und uns in der Kampagnenarbeit unterstützen, kann Wahlkampf nicht funktionieren.

Das gilt nicht nur für NEOS, sondern für alle politischen Parteien – selbst für jene, die in Oberösterreich dank der höchsten Parteienfinanzierung nach Wien in den Genuss von ausreichend Geld kommen. NEOS ist hingegen von privaten Spenden abhängig – Menschen spenden Geld, Material und vor allem ihre Zeit.

Wir sind dankbar dafür, dass es so viele, gerade junge Menschen gibt, die auch Teile ihre wohlverdienten Sommerferien opfern, um mitzuhelfen, mit dem System der alten Gewohnheitsparteien in Oberösterreich aufzuräumen. Genau an diese Menschen richtet sich unser Angebot, ehrenamtlich in unserer Bürgerbewegung mitzumachen.

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