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Der Versuch, in der Zeitschrift “biber” einen salafistischen Imam sympathisch darzustellen, ging in die Hose.

6. September 2015 / 10:45 Uhr

Mein Vater, der Salafist, akzeptiert keinen christlichen Schwiegersohn

Die Zeitschrift biber, die als Auflage 65.000 Stück angibt, von Migranten gemacht und mit Inseraten der Stadt Wien und der SPÖ unterstützt wird, ist der breiten Öffentlichkeit gar nicht bis kaum bekannt. Wer zum Beispiel im Eurospar einkauft, kann biber gratis aus einem Verkaufsstand entnehmen und erfahren, welche bemerkenswerten Stories das Sommerheft zu bieten hat.

Da interviewt eine 20-Jährige ihren Vater, einen Salafisten, und muss erfahren, dass er einen christlichen Schwiegersohn nicht akzeptieren würde. Und da wird ein Endergebnis der Wiener Wahl präsentiert, bei dem sich eine rot-grüne Mehrheit knapp ausgeht, obwohl Umfragen auf der Straße ein völlig anderes Bild ergaben.

Bürgermeister mit Regenschirm

In einer ganzseitigen bezahlten Anzeige sieht man Bürgermeister Michael Häupl mit einem Regenschirm, der zu einer Migrantin sagt: "Wir lassen halt niemanden im Regen stehen!" Die vom Regen Beschützte kann es kaum fassen: "…Ein echter Gentlemen – dank ihm hol ich mir keinen Schnupfen." Wer sich da noch nicht amüsiert hat, bekommt auf dieser Seite noch Lesestoff serviert – und zwar unter dem Titel "Das Rote Wien – eine Erfolgsstory".

Die Stadt Wien, der ORF oder die Wiener Gebietskrankenkasse kommen neben der SPÖ als weitere Gönner des Blattes vor, in dem auch die Meinung einer gewissen Aleks Tulej zu lesen ist: Sie beschwert sich über einen Mann, der sie im Stadtpark belästigte, sie um "bissi Kleingeld" gebeten und zu ihr gesagt haben soll: "Ajaja, du kleine Schlampe hast so kleine Titties, da kannst du gar kein Geld haben. Tz tz tz."

Gott wichtiger als Tochter

Ziemlich daneben ging das Interview von Amar Rajkovic, die ihrem Vater, einem Salafisten, Fragen stellte und mit dieser Geschichte das Image der in Verruf geratenen Islamisten zurechtbiegen wollte. Hassan, der ein salifistischer Imam ist, gelte – so die Tochter – für viele als ein fanatischer Gotteskrieger. Für sie sei er das nicht.

Sehr tolerant dürfte der Mann aber nicht sein, denn auf die Frage der Tochter, wie er reagieren würde, "wenn ich mit einem streng gläubigen Christen oder Juden als zukünftigen Ehemann nach Hause käme?", sagte Hassan: "Dann würde ich sagen, ´Auf Wiedersehen, du hast nichts gelernt von mir!`(lacht) Würde er zum Islam konvertieren, wäre ich glücklich darüber und würde es akzeptieren. Ich glaube nicht, dass diese Kombination funktioniert."  Und auf die Frage, ob die Liebe zu Gott stärker sein kann, "als die Liebe zu mir?", antwortete der Vater: "Die Frage stellt sich für mich nicht. Nichts ist größer und wichtiger als Gott."

"Ihr geht´s mia olle am Oasch"

Dass es schwierig gewesen sei, bei solchen Aussagen nicht die Beherrschung zu verlieren, können die Leser von der "Biber-Wahlbeobachter"-Truppe erfahren, die Straßenumfragen zur Wien-Wahl durchführte. Innerhalb von vier Tagen hätten sie 324 Stimmen gesammelt, steht im Artikel. Gar nicht feine, wie sich herausstellt: "Ihr geht´s mia olle am Oasch" sagte dem Vernehmen nach ein Grantler in Floridsdorf und "Politik interessiert mi net" war der Satz, der angeblich am häufigsten viel. Auf dem Reumannplatz in Favoriten fand man einen, der auf die Frage, wen er wählen wird, antwortete: "Selbstverständlich die SPÖ. Die FPÖ ist nicht gut." Und in der Brigittenau kam es laut biber zu einem rührenden Gespräch zwischen Papa und Tochter: "Papa, nicht die (FPÖ) wählen, die wollen uns rausschmeißen." "Ist mir egal. Ich will, dass sie mich hinausschmeißen." Das waren die Sätze, die sich das Wahlbeobachter-Team anhören musste und daher bedauernd resümierte:

Das Ergebnis der Umfrage spiegelt unser Erlebtes wider. Auf den Straßen lauert eine große FPÖ-Meute, siegessicher und willig zu wählen. Ihr gegenüber steht eine lethargische Gruppe von Menschen, die am Ende durchaus ein blaues Wunder erleben könnten.

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