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Islamisten versuchen in der Justizanstalt Josefstadt – offenbar mit radikalen Methoden – Mithäftlinge für den “rechten Glauben” zu begeistern.

3. Oktober 2015 / 21:15 Uhr

War es Nötigung? Mithäftling von IS-Mitglied konvertierte zum Islam

Diese unglaubliche Geschichte ist in den Systemmedien – gelinde gesagt – verloren gegangen: So soll ein junger Dschihadist aus Tschetschenien, der zu zwei Jahren unbedingte Haft verurteilt worden ist und in der Justizanstalt Wien-Josefstadt sitzt, einen jungen Zellengenossen so lange genötigt haben, bis dieser zum Islam konvertierte. Das berichtete ORF.at auf der Wien-Seite. Demnach soll der 20-Jährige, der laut nicht rechtskräftigen Urteil gemeinsam mit seiner hochschwangeren Ehefrau und seiner kranken Mutter nach Syrien fahren wollte, um sich dort der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen, seinen Zellengenossen zum "Nachbeten" gebracht haben. Der ursprünglich katholische Mithäftling änderte schließlich sogar offiziell sein Religionsbekenntnis.

Einzelhaft aus Sicherheitsgründen

Ob und inwieweit dies unter Zwang geschah, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft führt in diesem Zusammenhang gegen den 20-Jährigen jedenfalls kein Ermittlungsverfahren. Es habe keinen ausreichenden Anlassverdacht gegeben, um ein solches einzuleiten, hieß es laut ORF.at bei der Anklagebehörde. Fest steht allerdings, dass sich der gebürtige Tschetschene mittlerweile aus Sicherheitsgründen in Einzelhaft befindet. Er hatte eines Tages in seiner Zelle den Lattenrost seines Bettes zerlegt. Ein anderes Mal schlug er das Fenster ein. Mittels Schreien und Zurufen aus dem Fenster soll er versucht haben, in Kontakt mit inhaftierten Bekannten und Glaubensbrüder zu kommen. In einem Bericht der Justizwache ist auch davon die Rede, dass er versucht haben soll, Hofspaziergänge für verbotene Gespräche zu nutzen.

Gefangene gegen Zelle mit Islamisten

Laut ORF.at soll der Tschetschene wiederholt versucht haben, Mithäftlinge in Gespräche über den Islam zu verwickeln und sie davon zu überzeugen, dass dies der „rechte Glauben“ sei. Wie aus Berichten der Justizanstalt hervorgeht, die der Staatsanwaltschaft übermittelt wurden, ersuchten mehrere Gefangene – teilweise mit Nachdruck –, nicht mehr mit dem 20-Jährigen die Zelle teilen zu müssen. Für sie waren der strenggläubige Islamist und sein Verhalten nicht mehr tragbar. Einem Gefangenen, der ihm offenbar nicht entsprechend Paroli bieten konnte, schrieb der 20-Jährige Gebete auf, die dieser laut nachbeten musste. Bis er schließlich sein Glaubensbekenntnis änderte. 

Weiterer Islamist zu Chinesen verlegt

Einzelfall dürfte der 20-jährige Tschetschene, der erstklassig Deutsch spricht und daher in der U-Haft in der Lage war, bei einem breiteren Personenkreis für seinen Glauben zu werben, aber keiner sein. So sitzt in der Justizanstalt Josefstadt ein weiterer mutmaßlicher Islamist ein, der in eine ähnliche Richtung agiert haben soll. Ihm wurde daraufhin eine Zwei-Mann-Zelle zugeteilt, die er sich nun mit einem gebürtigen Chinesen teilt, der außer seiner Muttersprache keine weiterreichenden Sprachkenntnisse besitzt.

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