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Mit dem Faktencheck versuchte der ORF, HC Strache eines auszuwischen.

7. Oktober 2015 / 12:30 Uhr

Nicht einmal der ORF-Faktencheck konnte Häupls Glaubwürdigkeit wieder herstellen

Österreichs bekanntester “Volks-Rock n Roller”, Andreas Gabalier, beklagte nach der Konfrontation der Wiener Spitzenkandidaten am Montag im ORF auf seiner Facebook-Seite, dass er “noch nie eine größere und abgesprochenere Hetzerei gegen eine Person (Anmerkung: HC Strache) gesehen” habe. Wirklich weh hat den Roten und den Grünen aber getan, als HC Strache den Fall der Kindergärtnerin ansprach, die – weil sie Kindern das Christfest erklärte – von der Stadt Wien gekündigt wurde. Für Michael Häupl und Maria Vassilakou wurde dieses Thema zur Peinlichkeit, weil sie das zuerst kategorisch abstritten, danach, als Manfred Juraczka von der ÖVP das Kündigungsschreiben der MA 10 vorlas, mit versteinerter Miene da saßen.

Häupls Glaubwürdigkeit dahin

Plötzlich war die Glaubwürdigkeit dahin von Häupl und Vassilakou. Und weil der alte Polithase Häupl sich aus dieser Nummer herausmanövrieren wollte, machte er den Nachsatz: “Die Kündigung wurde zurückgezogen und die Pädagogin wurde nicht hinausgeschmissen.” Das hätte er lieber nicht sagen sollen, denn der ORF-Faktencheck fand heraus, dass die Kindergärtnerin – nachdem sie angeblich auch in anderen Kindergärten der Stadt Probleme hatte – tatsächlich gekündigt wurde. Häupl steht nun ziemlich nackt da – obwohl der Faktencheck im ORF eigentlich im Sinn hatte, HC Strache eines auszuwischen und ihn als Lügner zu brandmarken.

ORF sollte Häupl aus Bredouille holen

Es schien fast so, als ob die SPÖ Armin Wolf engagiert hätte, um Michael Häupl aus der Bredouille zu holen. Denn einen Tag nach der TV-Konfrontation gab es eben diesen Faktencheck bezüglich “Kündigung wegen Weihnachten” in der ZIB 2. HC Straches Aussage, dass eine Kindergartenpädagogin gekündigt wird, weil sie den Kindern das Christfest näher bringt, wurde da tatsächlich als “so nicht richtig” bewertet. Dagegen wurde Häupls Aussage als “richtig” angesehen, der sagte: “Selbstverständlich ist niemand hinausgeschmissen worden, weil er das Weihnachtsfest erklärt.” Nur der Nachsatz Häupls, “das ändert nichts an der Tatsache, dass diese Mitarbeiterin nicht hinausgeschmissen wurde”, wurde vom ORF als “nicht richtig” eingestuft. In der Summe gestand man dem SPÖ-Mann aber die Note “halbrichtig” zu.

Kündigungsschreiben nicht erwähnt

Der Fernsehzuschauer merkte richtig, wie sich der ORF bemühte, Tatsachen zu vermischen und zu verdrehen, damit Häupl am Ende des Tages nicht als Verlierer da steht. Das Kündigungsschreiben der MA 10, das Manfred Juraczka in der TV-Konfrontation vorlas, wurde bei diesem Faktencheck übrigens nicht erwähnt. Komisch. Und schließlich – nachdem man alle Möglichkeiten nutzte, Straches Aussage zu widerlegen – musste auch der ORF zugeben, dass die Kindergartenpädagogin ihren Job verlor. Wegen ihrer religiösen Einstellung – sie ist Christin.

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