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Dass jemand finanziell vom Asylchaos profitieren könnte, steht für den “Kurier” auf einer Stufe mit der Existenz von UFOs.

4. November 2015 / 07:30 Uhr

Angeschlagener “Kurier”-Chefredakteur kämpft verzweifelten Kampf gegen “Verschwörungen” und “Lügen”

Helmut Brandstätter, der möglicherweise letzte Chefredakteur der siechen Tageszeitung Kurier, kämpft einen entschlossenen Kampf für das Gute und gegen das Böse. Möglicherweise hofft er als entschlossenster Verfechter der regierungs-zertifizierten Wahrheit auch nur auf einen adäquaten Nachfolge-Job, etwa den des ORF-Generaldirektors. Jedenfalls ist es auffällig, mit welcher Vehemenz er alles aus der öffentlichen Wahrnehmung verbannen will, was die von der Regierung präsentierte Interpretation von Ursachen und Wirkungen in Politik und Gesellschaft erschüttern könnte.

„Sinnvolle Medienpolitik“ gegen Verschwörungstheorien

Zuletzt bettelte Brandstätter, kaum chriffriert, die Regierung und sogar die EU-Granden um Zensurmaßnahmen an. Nur durch deren Weigerung, „eine sinnvolle Medienpolitik zu machen“, sei es möglich, dass in den sozialen Medien „Nutzer im Prinzip auf Seiten geführt werden, wo ihre Meinungen und Ansichten nicht hinterfragt, sondern stets bestätigt werden“ – Seiten, so Brandstätter, auf denen „Verschwörungstheorien und Desinformationskampagnen“ unters Volk gebracht werden.

Nur zwei Tage später legt der Chefredakteur nach und behauptet – im Gefolge des Rauswurfs der Abgeordneten Susanne Winter aus der FPÖ wegen eines indiskutablen Facebook-Postings: „Wer Verschwörungen verbreitet, der lügt“. Selbiges wirft er FPÖ-Obmann HC Strache vor, nachdem er kurz durch einen bunten Gemüsegarten aus Juden, Freimaurern, Chemtrails, der US-Hörigkeit des österreichischen Kanzler und seiner deutschen Amtskollegin, abhängiger Medien und möglicher amerikanischer Kriegspläne geritten ist.

Was für den Kurier alles „Lüge“ ist (und vermutlich mittels einer „sinnvollen Medienpolitik bekämpft werden sollte), illustriert Christian Böhmer in einem Artikel über „Verschwörungstheorien im rechten Milieu“, der dem Brandstätter-Kommentar in der Online-Ausgabe des Kurier vorangestellt ist – wohl nicht zufällig, sondern in der Absicht, dem Leser zu vermitteln, was er nun so gar nicht glauben darf. Hier werden Theorien, für die es vernünftige Anhaltspunkte gibt, durch ihre Überspitzung ins Lächerliche gezogen. Die USA hätten den Islamischen Staat gegründet, laute eine der angeprangerten Verschwörungstheorie. Der Transatlantikern eher unangenehme Umstand, dass die USA das Aufkommen dieser Terrororganisation massiv befördert haben, wird so gleich mit vom Tisch gewischt.

Rechtsextremismus-Experte konstruiert Rechtsextremismus

Auch das Thema der aktuellen Unzensuriert-TV-Sendung – die Geschäfte der Asylindustrie – wird attackiert. Unser Interviewpartner Udo Ulfkotte wird als einer der „rhetorisch geschicktesten Vertreter“ der „Behauptung einer systematischen und verschwörerischen ,Umvolkung‘ zum Zweck der leichteren Beherrschbarkeit der in lauter Individuen zerfallenden Gemeinschaft“ bezeichnet. Dies sei überdies „fixer Bestandteil antisemitischer Diskurse“. Behauptet wird dies vom „Rechtsextremismus-Experten“ Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands – freilich ohne jeden Beleg.

Asylprofiteur leugnet Existenz der Asylindustrie

Ulfkottes tatsächlichen Befund, Politiker und NGOs wie die Caritas würden sich „die Taschen vollstopfen“, darf Klaus Schwertner von der Caritas wenig glaubwürdig widerlegen, indem er sagt: Bei jeder Wohngemeinschaft mit minderjährigen Asylwerbern (Kinder, die rund um die Uhr betreut werden) schießen wir im Jahr zwischen 50.000 und 70.000 Euro aus Spenden zu. Kaum zu glauben, wenn man weiß, dass die Caritas im Vorjahr laut ihrem Jahresbericht – großteils aus Steuergeld  530 Millionen Euro an „Entgelten für Dienstleistungen kassierte, weitere 83 Millionen an „Subventionen und Zuschüssen“, aber nur 72 Millionen an Spenden, und davon waren 51 Millionen „gewidmete Spenden und Sponsoring“ – wohl überwiegend nicht für Flüchtlinge gewidmet.

Was der Kurier hier macht, ist Mainstream-Journalismus von der ganz simplen Sorte. Ein Journalist lässt die Asylindustrie von einem Mitglied derselben zur Verschwörungstheorie abstempeln, danach haut der Chefredakteur drauf, schreit „Lüge!“ und erklärt, dass „uns allen Sorgen machen“ müsse, wenn FPÖ-Chef Strache seinen – Brandstätters – Befund, das alles sei „erfunden, dumm und wirr“ nicht uneingeschränkt teilt.

Für unabhängige Leser, die keine Angst vor Verschwörungen haben, hier das vom Kurier beurteilte Unzensuriert-TV „Die Geschäfte der Asylindustrie“:

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