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6. November 2015 / 14:30 Uhr

Falsches Versprechen: Til Schweiger trotzdem zum “Mann des Jahres” gewählt

Er habe die Worte "unglücklich formuliert" sagte Schauspieler Til Schweiger gegenüber dem Focus, als er zugeben musste, dass seine Ankündigung, ein Flüchtlingsheim zu bauen, ein falsches Versprechen war. Und bei einer Debatte zum Thema "Flüchtlinge" in der Sendung "Menschen bei Maischberger" gerät der Schauspieler mit einem Politiker der CSU, Andreas Scheuer, aneinander, dem er medienwirksam auf den Kopf zusagt: "Sie gehen mir auf den Sack, echt". Für das Modemagazin GQ sind das offenbar beste Voraussetzungen, um Til Schweiger zum "Mann des Jahres" zu küren.

Der Filmstar beweist Zivilcourage

Gleich dem Titel von Schweigers neuestem Kinofilm kann man da nur fragen: "Honig im Kopf?" Das Magazin, das die Ehrungen am Donnerstag in Berlin durchführte, argumentiert seine Auswahl in der Münchner Abendzeitung so: Til Schweiger werde für sein "Engagement" ausgezeichnet. "Für seine öffentliche Position in der Flüchtlingsdebatte, die 2015 jeden Menschen in diesem Land bewegt hat, muss man Til Schweiger großen Respekt zollen", begründete GQ-Chefredakteur José Redondo-Vega die Entscheidung. Schweiger habe eine eindeutige Haltung der Mitmenschlichkeit und Empathie bewiesen und sei davon trotz lauter Kritik nicht abgerückt. Der Filmstar beweise Zivilcourage.

"Verfassungsfeindlicher Mob"

Zivilcourage zeigt Schweiger, indem er mit dem Mainstream mit schwimmt. Öffentlich meinte der Schauspieler, Demonstranten, wie jene, die im Freital gegen ein Asylwerberheim protestierten, seien lediglich ein "verfassungsfeindlicher Mob", der es auf "Mord" und "Brandschatzung" abgesehen habe. Daher müssten diese Personen von der Polizei weggeschafft und für eine Nacht "eingeknastet" werden.

Wie berichtet, hatte sich Til Schweiger bei seinen Flüchtlingsplänen mit nicht kreditwürdigen und in Söldnerfirmen involvierte Partner eingelassen. Der Eigentümer, welcher 2014 die Kaserne für das geplante Flüchtlingsprojekt erwarb, die Firma „Princess of Finkenwerder“ von Schweigers Bekannten Wolfgang Koch, sei alles andere als liquide, berichtete der Kopp-Verlag. Womöglich handle es sich um eine Briefkastenfirma. Auch ein weiterer Freund Schweigers, Jan Karras, gerate bei näherer Betrachtung ins Zwielicht. Der Geschäftspartner Karras ist auch Berater von Greenzone Consulting, einer Söldner-Agentur, die in den zahlreichen Kriegsgebieten dieser Welt aktiv ist. Der Schauspieler Schweiger setzt sich hingegen weiterhin öffentlich dafür ein, dass immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

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