Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung konnte einen weiteren Etappensieg auf dem Weg in Richtung Eigenstaatlichkeit erringen. Mit 72 von 135 Abgeordneten unterstützte eine klare Mehrheit im katalanischen Regionalparlament eine sogenannte „Unabhängigkeitsresolution“. Inhaltlicher Kern dieser Resolution ist der Beginn eines Prozesses in Richtung der Bildung eines unabhängigen katalanischen Staats in Form einer Republik.
Getragen wurde dieser Beschluss von der konservativen Allianz Junts pel Sí unter dem katalanischen Regionalpräsidenten Artur Mas und der Linkspartei CUP. Gegen die Eigenstaatlichkeit stimmten die zentralistischen Christdemokraten und Sozialisten. Auf Grundlage dieser Abstimmung soll nun binnen 18 Monaten die staatliche Abspaltung von der spanischen Zentralregierung in Madrid erfolgen.
Spanien verliert 20 Prozent seiner ökonomischen Wertschöpfung
Für das EU-Land Spanien ist die Abspaltung Kataloniens bitter. Nicht weniger als 20 Prozent der ökonomischen Wertschöpfung Spaniens wird in dieser Region erwirtschaftet. Ohne die Katalanen ist Spanien ökonomisch abgeschlagen und könnte das Schicksal Griechenlands erleiden. Deshalb wehren sich die Zentralisten in Madrid vehement gegen die Abspaltung und haben bereits wieder den Verfassungsgerichtshof angerufen. Dieser hatte aber zuvor die Beschlussfassung über die „Unabhängigkeitsresolution“ ausdrücklich für zulässig erklärt.
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