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Das Post-Management möchte ältere Postler “freiwillig” abbauen.

16. November 2015 / 16:30 Uhr

Post-Management möchte ältere Arbeitnehmer loswerden

Die Arbeitslosigkeit bei der Generation 50plus könnte weiter steigen. Schon jetzt sind mehr als 91.000 Personen über 50 Jahren ohne Beschäftigung. Die teilverstaatlichte Post AG will nun durch ein sogenanntes „freiwilliges Abfertigungsmodell“ Mitarbeiter zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr auf die Straße setzen. In Medienberichten ist von bis zu 1.500 potentiell Betroffenen die Rede. Dass diese dann wegen mangelnder Jobaussichten geradewegs in die Langzeitarbeitslosigkeit schlittern und Dauerkunden des Arbeitsmarktservice werden, stört das Management rund um Generaldirektor Georg Pölzl offenbar wenig.

Gleichzeitig fällt die Post AG ganz offen Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) in den Rücken, der bisher nicht in der Lage war, die Altersarbeitslosigkeit zu stoppen. Schlussendlich werden die freigesetzten Postmitarbeiter wieder der Arbeitslosenversicherung und den Steuerzahlern zur Last fallen. Die aktiven Arbeitnehmer werden dafür aufzukommen haben.

FPÖ möchte Post-Personalabbau zu Fall bringen

Der Plan des Postmanagements bleibt aber nicht ohne politischen Widerstand. FPÖ-Nationalrätin Dagmar Belakowitsch-Jenewein hat für ihre Fraktion im Rahmen der Budgetdebatte heftigen Widerstand und entsprechende parlamentarische Schritte angekündigt:

Wenn Hundstorfer seine Ressortverantwortlichkeit ernst nimmt, dann muss er mit dem politischen Eigentümervertreter bei der Post AG, ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling, ein ernstes Wort sprechen. Solche Maßnahmen müssen in Staatsunternehmen, auch wenn die Republik nur einen Minderheitenanteil hält, abgestellt werden.

Die FPÖ wird jedenfalls im Rahmen der Budgetdebatte einen entsprechenden Antrag einbringen, öffentliche Unternehmen – auch solche mit staatlicher Teilbeteiligung – in die arbeitsmarktpolitische Verantwortung zu nehmen. Der Defacto-Rauswurf von Über-50-Jährigen muss gestoppt werden.

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