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Das Leopoldmuseum zeigt Kunst am Beispiel von Zigaretten-Packungsmotiven.

21. November 2015 / 16:30 Uhr

Leopoldmuseum politisch unkorrekt: Rauchen ist Kunst

Unter dem Titel „Flüchtige Schönheit – Kunst und Design der 1920er Jahre aus der JTI Collection Vienna“ gibt sich das Leopoldmuseum vom 19. November 2015 bis zum 29. Februar 2016 „politisch unkorrekt“. Es wird nichts anderes vermittelt als „Rauchen ist Kunst“. Und dabei wird ein Stück Kultur- und Wirtschaftsgeschichte wiedergegeben, an der man aus aktueller gesellschaftspolitischer Reserviertheit allzu oft vorbeischaut.

Im Jahr 1928, Österreich befand sich mitten in einer politischen und ökonomischen Krise, wurde durch die alte Tabakregie Werbegeschichte geschrieben. Bekannte Künstler wurden von der nachmaligen Austria Tabak AG eingeladen, an einer Neugestaltung von Zigarettenpackungen mitzuwirken. Die Kunstszene aus Secession, Hagenbund, Wiener Werkstätten und Werkbund fühlten sich gleichermaßen von dieser Auslobung angesprochen.

Rauchware: Von Carry Hauser bis Albert Paris Güthersloh

Klingende Namen wie Josef ­Dobrowsky, Anton Faistauer, Oskar Laske, Carry Hauser, Franz von Zülow, ­Ludwig Heinrich Jungnickl, Albert Paris Güthersloh, Alfred Gerstenbrand, Oswald Haerdtl sowie Gabi Lagus Möschl, Mathilde Flögl und Maria Strauss-Likarz­ wirkten an Zigarettenpackungsentwürfen mit.

Neben dem neuen Packungsdesign wurden auch neue Marken auf dem Zigarettenmarkt international plaziert. So zeugten die Sorten "Jam" sowie eine nach einer zeitgenössischen Jazzoper von Ernst Krenek benannte Marke auf die damalige Amerikabegeisterung hin. Mit der Sorte "Asta" wurde erstmals eine spezielle Zigarette mit rotem Seidenmundstück für die weiblichen Raucherinnen plaziert. Die Ausstellungsobjekte sind Teil der rund 10.000 Objekte umfassenden Sammlung der JTI Collection Vienna, die von der nunmehrigen JTI Austria GmbH als Nachfolgefirma der alten Austria Tabak verwaltet werden. 

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