Ursprünglich wollte das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) jüdische Waren aus dem Westjordanland, konkret aus den von jüdischen Siedlern in den besetzten Gebieten, angebauten landwirtschaftlichen Flächen, boykottieren. Nun machte man einen Rückzieher. Konkret bedarf dieser ursprüngliche Boykott acht jüdische Weinsorten, die dort angebaut wurden. Dies war ein Kniefall vor der muslimischen Staatengemeinde und vollzog die von der EU-Kommission am 11. November 2015 beschlossene Kennzeichnungspflicht für Obst, Gemüse und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Kosmetika aus Siedlungen im Westjordanland, auf den Golanhöhen sowie aus Ost-Jerusalem.
Israel kritisiert EU-Kennzeichnungspflicht als Boykottaufruf
Schon im Vorfeld der Beschlussfassung hatte die israelische Regierung die EU-Kennzeichnungspflicht als tatsächlichen Boykottaufruf gegen jüdische Waren heftig kritisiert. Durch diese Kennzeichnung schuf die EU nämlich die Möglichkeit für Konsumenten, bewusst Siedlerprodukte aus besetzten arabischen Gebieten nicht zu kaufen. Nachdem nun auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Boykott durch das KaDeWe heftig kritisiert hatte, zog die Geschäftsleitung die Verbannung der jüdischen Weinsorten wieder zurück.
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