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Spar sorgt mit seiner Halal-Werbung im Migranten-Magazin biber für Wirbel

3. Dezember 2015 / 09:41 Uhr

Wieder Wirbel um Spar wegen Halal-Fleisch

Die Handelskette Spar dürfte aus ihrem Fehler der Vergangenheit nicht gelernt haben. Bereits 2009 sorgte Spar für Wirbel, weil es mit sogenannten Halal-Produkten warb. Aufgrund massiven Protestes nahm die Handelskette die Produkte wieder aus dem Regal. Jetzt, es ist Ende 2015, wirbt Spar in einer Ausgabe des Magazins biber – es bringt hauptsächlich Inhalte über Migranten – mit einem ganzseitigen Inserat für Halal-Fleisch. Auffallend dabei ist, dass nur ausgewählte Fillialen die Halal-Produkte anbieten. Viele sind in Favoriten, dem zehnten Wiener Gemeindebezirk, der für seinen hohen Moslemanteil bekannt ist. Spar wittert offenbar einen profitablen Markt.

Halal bedeutet: Tiere werden geschächtet

Zur Erklärung: Bei Halalprodukten geht es darum, dass Tiere geschächtet werden. In islamischen Ländern ist diese besonders grausame Art der Tiertötung verbreitet. Das Tier, dem man von Hand die Kehle durchtrennt, verblutet bei vollem Bewusstsein. Noch lebende Tiere sehen dabei zu. In Österreich soll die Praxis erlaubt sein, allerdings müssen die Tiere im Zuge der Tötung betäubt werden.

Spar ist jedenfalls wieder einmal eine breite Entrüstung sicher. An Unzensuriert.at schickte eine Leserin namens Monika das Antwortmail auf eine Beschwerde, die sie an Spar gerichtet hatte. Die Antwort im Volltext:

Hallo Monika, hier liegt ein großes Missverständnis oder bewusste Falschinformation vor. Halal ist keinesfalls gleichzusetzen mit Schächtungen, wie sie auf diesen Bildern zu sehen sind! Wir möchten ausdrücklich festhalten, dass dieses Halal-Fleisch selbstverständlich ALLEN österreichischen Tierschutzbestimmungen entspricht.

(Schächtung zum Beispiel ist in Österreich verboten und wird NICHT durchgeführt!).

Etwas anderes würden wir niemals ins Sortiment aufnehmen!

Bei dieser Halal-Zertifizierung ist ein muslimischer Würdenträger anwesend, der die Schlachtung, die nach österreichischen Standards durchgeführt wird, überwacht und anschließend die Zertifizierung ausspricht.

Das Medium austropress.at reagierte wie folgt auf die Argumentation von Spar:

Spar behauptet, dass die Tiere VOR der Schlachtung betäubt und mit einem STICH in die Halsschlagader getötet werden. Das Tierschutzgesetz § 32 (5) sieht hingegen wörtlich vor, dass bei rituellen Schlachtungen zuerst der Hals – und damit alle großen Blutgefäße – mit einem SCHNITT geöffnet wird. Erst DANACH hat eine wirksame Betäubung stattzufinden.

Nicht nur Halal-Produkte sorgten in der Vergangenheit für Wirbel. Unvergessen ist auch der Skandal der Niederösterreichischen Molkerei – kurz NÖM –, die mit Milch in türkischer Sprache warb. Die sogenannte "Süt" wurde sogar zum Schleuderpreis angeboten.

Noch ein paar Details am Rande. Spar warb bereits in der Oktoberausgabe des biber ganzseitig auf Seite 2. Das Magazin strotzt ansonsten regelrecht vor Inseraten diverser Ministerien. Außerdem gab es eine dubiose Bildgeschichte über "Klein-Michi" und "Mini-Heinz-Christian".

Aktualisierung (3. Dezember, 11:15 Uhr)

Die Supermarktkette Spar will nun doch kein Halal-Fleisch mehr verkaufen. In einer aktuellen Stellungnahme auf der Internetseite des Unternehmens heißt es:

SPAR beendet aufgrund der (unbegründeten!) Vorwürfe und der überhitzten Facebook-Diskussion den Wiener Verkaufstest von Halal-Fleisch.

Offenbar dürfte der massive Unmut, den zahlreiche Kunden in den sozialen Netzwerken geäußert hatten, das Unternehmen zum Umdenken bewogen haben. "Als Nahversorger für alle Bevölkerungsgruppen in Österreich sind wir traurig und schockiert über den Tonfall der Diskussionen, ziehen aber unsere Konsequenzen", so Spar.

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