Der russische Generalstab der Streitkräfte untermauerte diese Woche Anschuldigungen, wonach die Türkei massenhaft Öl vom Islamsichen Staat beziehe, mit erdrückenden Beweisen. Auf Satellitenbildern sind die Transportrouten der Öllieferungen genau zu sehen. Ebenso wurden Beweise für Waffenlieferungen aus der Türkei in die IS-Gebiete vorgelegt.
Drei Haupttransportrouten für Öl aus Syrien
Bei den Satellitenaufnahmen, die von Russlands Vize-Verteidigungsminister Anatoly Ivanovich präsentiert wurden, sind drei Hauptrouten zwischen der Türkei und den IS-Gebieten auszumachen. Alle Routen sind von Islamisten kontrolliert. Die westliche Route führt direkt zu türkischen Häfen an der Mittelmeerküste. Die nördliche Route verläuft zur türkischen Ölraffiniere "Batman" und die östliche führt zu einer der größten Umschlagbasen für Öl in Cizre.
Die Öllieferungen kommen über Nacht aus der Umgebung von Raqqa, der Hochburg des IS, über Azra hin zu den türkischen Häfen Iskenderun und Dörtyol. Dort wird das Öl in türkische Tanklaster verladen. Die Konvois sollen während der Reise von der ebenfalls radikal-islamischen Al-Nusra-Front eskortiert werden. Währendessen bleibt Russland dabei, das Gebiet auch weiterhin zu bombardieren.
Türkei rüstet Islamisten auf
Aber nicht nur der Ölhandel zwischen der Türkei und den Islamisten konnte belegt werden. Auch die massive Aufrüstung der Dschihadisten in Syrien soll von der Türkei aus forciert werden. 2.000 Kämpfer, 120 Tonnen Munition und 250 Fahrzeuge sollen jüngsten Erkentnissen zufolge an den Al-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front sowie den Islamischen Staat geliefert worden sein.
Und auch der Clan rund um den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan soll massiv in die Geschäfte mit den Islamisten involviert sein. Sein Sohn Bilal etwa in den Ölhandel. Erdogan selbst verlautbarte, er würde sofort zurücktreten, sollten sich die Anschuldigungen als wahr herausstellen.
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