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Einen Skandal wollten diverse Medien rund um das KFZ-Kennzeichen eines Freiheitlichen spinnen. (Symbolfoto)

23. Dezember 2015 / 11:59 Uhr

Flauer Skandal um angebliches “Nazi-Kennzeichen”: Behördlich ausgegeben

Schon seit einer gefühlten Ewigkeit hat Norbert Schartner sein KFZ-Kennzeichen mit der Kennung GM-88 HH. 20 Jahre nach Ausstellung des selbigen, entfachte nun ein flauer Skandal um die Kombination. Weil in dem Kennzeichen des freiheitlichen Politikers angeblich eine Neonazi-Botschaft versteckt sein sollte, versuchten diverse linksgerichtete Medien nun einen Skandal aus der Gegebenheit zu spinnen. Flau ist allerdings das Ergebnis: Es handelt sich hierbei nämlich um kein Wunschkennzeichen.

Lächerliche Beispiele

Bereits vor einigen Monaten schaffte es die Thematik rund um Wunschkennzeichen bis ins Parlament. Laut SPÖ und Grünen gäbe es nämlich haufenweise rassistische und neonazistische Autokennzeichen, die von den Besitzern nur deshalb ausgewählt werden. Fährt man aufmerksam durchs Land, gleicht das Erblicken beschriebener Kennzeichen eher der Wahrscheinlichkeit eines Lottogewinnes. Dennoch wurde erst kürzlich per Gesetz geregelt, welche Kombinationen künftig nicht mehr ausgegeben werden dürfen, weil diese laut dem Mauthausen-Komitee eine versteckte Botschaft beinhalten würden.

So steht etwa 88 für die Buchstaben HH im Alphabet, was mit einiger Phantasie auch für „Heil Hitler“ gehalten werden kann. Dazu zeigte FP-Nationalratsabgeordneter Christian Hafenecker anhand einiger Beispiele die Lächerlichkeit der Thematik auf. Weil etwa HJ (sollte angeblich für „Hitler Jugend“ stehen), 18 („Adolf Hitler), HH („Heil Hitler“) oder BH („Blood and Honour“) bedenklich sind, sollten Autokennzeichen keine solchen Bestandteile mehr enthalten. Zurecht fragte sich die FPÖ damals, was denn etwa mit Bundesheerfahrzeugen (Kennzeichen "BH") passieren sollte und wie viele 18er ausgebessert werden sollten.

„Werden wir dann Klassenbuchnummern entfernen? Werden wir Seitenzahlen aus Büchern entfernen? Werden wir in Zukunft ganze Jahre entfernen? Vielleicht sollten wir uns auch überlegen, wie wir mit dem Begriff 'Führerschein' in Zukunft umgehen“.

Flauer Skandal

Die stille Weihnachtszeit scheinen allerdings einige heimische Redaktionen nicht ganz hinnehmen zu wollen und suchen derzeit nach angeblichen Skandalen, die sich bei genauerem Hinsehen als Peinlichkeit für die Autoren erweisen. So auch der angebliche Skandal um das behördliche KFZ-Kennzeichen des Bad Ischler Freiheitlichen. Würde es sich um einen Politiker einer anderen Partei handeln, wäre aus der zufälligen Kombination wohl nie ein Aufsehen gemacht worden.

Bis jetzt habe sich zwar noch niemals jemand um sein Auto gekümmert, beteuert Schartner, um ein Wunschkennzeichen handle es sich allerdings keinesfalls. Das Schild wurde ihm schon im Jahr 1995 von der Versicherung zugeteilt: "Ich habe mit der NS-Ideologie überhaupt nichts am Hut. Ich war bei Bundesheer-Friedensmissionen im Ausland tätig und war jahrelang mit einer Israelin liiert. Aber es lässt sich offensichtlich aus allem ein Skandal machen“, so der freiheitliche Gemeinderat.

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