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Immer mehr Leser wenden sich von den Mainstream-Medien ab, bemerkt “Der Standard” ganz ohne Selbstkritik.

27. Dezember 2015 / 20:37 Uhr

Standard “lobt” Aufschwung von unzensuriert.at und warnt vor “Pseudomedien”

Wo im echten Leben "Lügenpresse" gerufen wird, werden online diese Seiten angeklickt. Zu diesem Befund kommt Der Standard im Artikel "Das ´Jahr der Hasspostings`: Elf Fakten zur `Hetze`im Netz". Darin wird unter anderem der rasante Aufstieg von unzensuriert.at – wohl nicht ganz neidlos – anerkannt, Gleichzeitig spricht Der Standard von "Pseudomedien" und hält wörtlich fest:

Während nichts dagegen spricht sich auch abseits der Massenmedien zu informieren (im Gegenteil!), sollten Nutzer sich kritisch mit ihren Quellen beschäftigen. So basiert eine Vielzahl der "Nachrichten", die auf solchen Seiten verbreitet werden, auf undifferenziert übernommenem Hörensagen sowie gefälschten oder aus dem Kontext gerissenen Quellen. Die Meldungen taugen nur dazu, die Gesellschaft weiter zu spalten – und schüren den Hass, der in menschenfeindlichen Postings Ausdruck findet.

Leser wenden sich vom Einheitsbrei ab

Bei diesen Zeilen wird deutlich, wie weh einem Mainstream-Medium wie dem Standard die Rekordzugriffszahlen von unzensuriert.at  tun – im September waren es mehr als 3,6 Millionen Artikelabrufe. Was die Verbreitung in den sozialen Medien betrifft, lag im deutschsprachigen Raum nur noch krone.at vor unzensuriert.at. Der Standard macht diesen Erfolg an haarsträubenden Behauptungen fest. Verleumdungskampagnen würden in den "Pseudomedien" als Satire getarnt, lautet ein besonders abstruser Vorwurf. Man schlägt wild um sich, weil die eigene Leserschaft vom Einheitsbrei, der im Mainstream verbreitet wird, längst die Nase voll hat. Genauso von mehr oder minder gekauften Journalisten, die sich in den vergangenen Jahren immer mehr von der Unabhängigkeit verabschiedeten und sich lieber als Schreibgehilfen der Regierenden präsentierten.

Kronzeuge behauptet, gegen Bezahlung gelogen zu haben

Auch beim Standard hat man scheinbar noch nicht mitbekommen, dass die veröffentlichte Meinung schon lange nicht mehr die öffentliche Meinung ist. Dass die Gruppe jener, die Mainstream-Medien kritisch beäugeln, schon weit größer ist als jene, die ihnen noch die Treue halten. Mit Recht, wie uns tagtäglich vorgeführt wird, sogar von einst so seriösen Medien wie dem ZDF. Da haben Lügenpresse-Rufer neues Futter bekommen, als ein Interview-Partner behauptete, für die ZDF-Dokumentation über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen Bezahlung gelogen zu haben.

Der Autor des Standard-Artikels, Fabian Schmid, sieht auch eine Renaissance des Nazi-Jargons. Seine Behauptung bekräftigt er mit folgendem Beispiel:

Der "Gutmensch" taucht als Begriff zwar nicht in der NS-Zeit auf, das hämische Voranstellen des Wortteils "Gut-" ist allerdings mit "Die Gutmeinenden" schon in Adolf Hitlers "Mein Kampf" zu finden.

Man kann natürlich alles konstruieren. Aber damit macht Schmid ausgerechnet das, was er den "Pseudomedien" vorwirft: Er reißt Begriffe aus dem Kontext und bastelt seine eigene Wahrheit. Der Mann sollte lieber vor der eigenen Türe kehren und sich mit Hasspostings im Standard beschäftigen. Dort hat heuer der Kommentarschreiber "Loukanikos" einen Richter in Wien mit dem berüchtigten Strafrichter Roland Freisler im nationalsozialistischen Deutschland verglichen. Wörtlich schrieb er:

Einfach erschreckend, wie tief die braunen Netzwerke immer noch oder schon wieder in den österreichischen Institutionen verankert sind. Nur weil er eine Richterrobe trägt, glaubt er, er kann sich aufführen wie anno dazumal der Herr Freisler vom Volksgerichtshof. Unter den Talaren unverändert der Muff von Tausend Jahren…

Mehrmals auf dieses unappetitliche, den Nationalsozialismus grob verharmlosende Posting im Standard aufmerksam gemacht, reagierte die Redaktion im Juli dieses Jahres zunächst gar nicht. Mittlerweile ist das Posting gelöscht.

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