In seiner Weihnachtsbotschaft im TV sprach sich der tschechische Präsident Milos Zeman entschieden dagegen aus, „Flüchtlinge“ in Tschechien aufzunehmen: „Dieses Land ist unser Land, es ist nicht für alle da und kann auch nicht für alle da sein.“ Milos Zeman vergleicht Flüchtlinge mit einem „Trojanischen Pferd“ – und warnt vor einer „organisierten Invasion“. Die Willkommenskultur Europas nannte er naiv: „Manchmal komme ich mir vor wie Kassandra, die davor warnt, das Trojanische Pferd in die Stadt zu holen. Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass das, womit wir es hier zu tun haben, keine spontane Fluchtbewegung ist, sondern eine organisierte Invasion."
Syrische Flüchtlinge sollen zu Hause kämpfen
Zeman verlangte in seiner Weihnachtsansprache, dass syrische Flüchtlinge zu Hause gegen Islamisten kämpfen sollen. Damit stellt sich der tschechische Präsident völlig konträr zu den Ansichten der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und des österreichischen Kanzlers Werner Faymann (SPÖ). Anfang Dezember hatten Regierungschefs von vier EU-Staaten – darunter auch Tschechien – gefordert, die EU-Außengrenzen angesichts der Flüchtlingskrise schärfer zu bewachen. Damit wollen sie sicherstellen, dass es innerhalb der EU keine Grenzkontrollen braucht.
Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei sind entschiedene Gegner der von der EU beschlossenen Verteilung der Flüchtlinge nach einem verpflichtenden Quotenplan. Die Slowakei hat dagegen geklagt. Die Staaten wollen die Gruppe "Freunde von Schengen" gründen. Tschechiens Ministerpräsident Bohuslav Sobotka hatte angekündigt, diese Gruppe werde sich dafür einsetzen, die Außengrenzen des Schengen-Raums "wirksam zu schützen".
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