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“Sultan” Erdogan plant eine engere strategische Kooperation mit Saudi-Arabien. Ziel ist die “Neuordnung” des Nahen Ostens.

30. Dezember 2015 / 17:00 Uhr

Türkei und streng muslimisches Saudi-Arabien vertiefen Kooperation im Nahen Osten

Die Türkei und das islamische Königreich Saudi-Arabien vereinbarten vor kurzem eine engere strategische Partnerschaft auf internationaler Ebene. Dabei kommt es nun zum offiziellen Schulterschluss der zwei größten Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Beide Staaten stehen immer wieder in der Kritik, den Islamischen Staat und andere Extremisten in der Region und deren Feldzüge direkt und indirekt zu forcieren. Unzensuriert.at berichtete bereits des Öfteren darüber.

Neuordnung des Nahen Ostens unter dem Halbmond

Sowohl die unter Recep Tayip Erdogan re-islamisierte Türkei als auch das streng muslimische Saudi-Arabien, in welchem die Scharia gilt, wollen durch ihre vertiefte Partnerschaft eine Neuordnung des Nahen Ostens zu ihren Gunsten anstreben. Geplant ist ein gemeinsamer Rat, der von den Außenministern der Staaten geleitet wird und zukünftig über engere militärische, ökonomische und politische Kooperationen beraten soll. Im Hinblick auf den Bürgerkrieg in Syrien bedeutet dies eine Stärkung der Anti-Assad Achse, zu der auch die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA zählen.

Die vertiefte Kooperation ist aber auch im Hinblick auf den Dauerkonkurrenten der Türkei und Saudi-Arabiens in der Region, den Iran, zu verstehen. Zudem leiden beide Staaten unter wirtschaftlichen Krisenerscheinungen, ausgelöst durch russische Sanktionen und den niedrigen Ölpreis.

Gudenus: Kooperation verdeutlicht Gefahr der Türkei für EU

Als bisher einziger heimischer Politiker äußerte sich der Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus zu der vereinbarten Kooperation der islamischen Länder. Für ihn ist diees ein "qualitativer Rückschritt in Richtung Scharia und Salafismus". Auch das brutale Agieren des türkischen Staates gegen die kurdische Minderheit in den vergangenen Tagen sollte ein Warnzeichen für alle EU-Politiker sein, die immer noch an einen Beitritt des muslimischen Landes glauben würden. „Das Vorgehen der Türkei gegen die Kurden ist schändlich und höchst verwerflich. Wieder einmal zeigt sich deutlich, dass die Türkei niemals Mitglied in der EU werden darf“, so Gudenus.

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