In der Lebensmittelwirtschaft hat sich ein neuer Zweig der organisierten Kriminalität etabliert: Fälscherbanden ersetzen echten Ahornsirup durch gefälschte Produkte und ziehen so ein lukratives Geschäftsmodell auf. Aktuell wird der Markt in Nordamerika, also in den USA und Kanada, durch gefälschte Produkte geradezu überschwemmt. Echter Ahornsirup wird durch billigen Falsch-Sirup, der aus Zuckerrohr gewonnen wird, ersetzt. Dieser gefälschte Sirup wird via Internet oder sogar auf Autobahnraststätten an die Konsumenten vertrieben.
Das Geschäftsmodell scheint perfekt, denn die Kunden bekommen günstigen Sirup und die Produzenten ersparen sich die komplizierte Prozedur der Herstellung. Beim echten Ahornsirup muss nämlich eine Unzahl von Ahornbäumen angeritzt, der Saft wochenlang in Gefäßen gesammelt und dann stundenlang bei mehr als 100 Grad gekocht werden, bis ein Zuckergehalt von rund 66 Prozent entsteht. Ein solches Echtprodukt kostet dann rund 30 Euro pro Kilogramm.
"Soko Ahornsirup" prüft angebotene Produkte
Nachdem im vergangenen Jahr der Schwindel mit gefälschtem Ahornsirup dermaßen überhand genommen hat, wurde in Kanada sogar eine "Soko Ahornsirup" gebildet. Diese macht sich nun auf die Suche nach den Falschprodukten und den Hintermännern dieses kriminellen Geschäftszweiges. Nun sind auch die Behörden in mehreren US-Bundesstaaten aufgewacht und nehmen die Verfolgung der Fälscherbanden auf. In einzelnen Ostküsten-Bundesstaaten denkt man sogar darüber nach, den Strafrahmen für gefälschte Produkte von einem auf fünf Jahre zu erhöhen.
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