Einen Rückschlag für die US-Homolobby gibt es in den Südstaaten. Der Bundesstaat Alabama legt sich gegen die landesweit verordnete Homo-Ehe quer. Der Präsident des Höchstgerichts in Alabama, Roy Moore, hat nun an alle Familienrichter des Bundesstaats eine Anordnung erlassen, dass gleichgeschlechtliche Ehen nicht mehr geschlossen werden dürfen.
Moores Begründung klingt im föderalistisch aufgebauten US-Verfassungssystem einleuchtend: In den Gesetzen von Alabama sei eine Ehe eindeutig als Beziehung zwischen Mann und Frau definiert. Entscheidungen des obersten Bundesgerichts, die eine Erlaubnis für Homo-Ehen vorsehen, würden zwar für die dort ausdrücklich genannten Bundesstaaten Ohio, Kentucky, Tennessee und Michigan gelten, nicht aber für Alabama.
Washingtoner Bundesgericht mit anderer Rechtsmeinung
Ganz anders gestaltet sich die Rechtsmeinung des Bundesgerichts in Washington. Die dortigen Bundesrichter, unter Präsident Barack Obamas Amtszeit zum Teil mit dessen Parteigängern besetzt, sehen eine zwingende Anwendung des im 14. Zusatzartikels der US-Verfassung festgelegten Gleichbehandlungsgrundsatzes. Dieser würde für alle Bundesstaaten, so auch Alabama, gelten und darüber hinaus müssten dort auch Homo-Ehen, die in anderen US-Staaten geschlossen wurden, anerkannt werden.
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