Die Kehrtwende von Kanzler Werner Faymann (SPÖ) in der Flüchtlingspolitik rüttelt wohl an seinem Nervenkostüm. Denn jetzt muss er Fragen beantworten, warum er plötzlich auf die FPÖ-Linie einschwenkt, ja sogar Teil der „Orban-Koalition“ werde. Das schmeckt Faymann nicht, weshalb er mit Beleidigungen Ablenkungsmanöver startet. Im Kurier ging er auf die ungarischen Nachbarn los: "Ich lasse mich nicht mit jemandem vergleichen, der keine Flüchtlinge nimmt, sie nicht ordentlich betreut und in ein faires Verfahren bringt."
„Dumme Anschuldigungen“
Ungarns Außenminister Peter Szijjarto, ohnehin nicht gut zu sprechen auf den Kanzler, seit dieser die Asylpolitik seines Landes mit dem Holocaust verglich, zeigte sich empört. Faymann setze seine "jämmerliche Lügenkampagne" gegen Ungarn fort, zitiert ihn der Kurier. Szijjarto wies diese "dummen Anschuldigungen" zurück. Ungarn habe stets Migranten aufgenommen, nur keine Wirtschaftsflüchtlinge. Zugleich sei in Ungarn für alle Migranten eine ordentliche Versorgung und ein korrektes Verfahren gesichert. Während Faymann im Vorjahr Ungarn noch wegen seines Grenzzaunes beleidigt und die "Politik der offenen Tore" verkündet habe, baue er heute selbst einen Zaun und wolle das Tor schließen.
Laut Szijjarto hat Faymann in den vergangenen Monaten ein Verhalten an den Tag gelegt, das "eines europäischen Politikers unwürdig" ist.
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