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19. Feber 2016 / 18:00 Uhr

Mutmaßliche Personalakte belastet den ehemaligen polnischen Staatspräsidenten schwer

Der Verdacht gegen Lech Walesa ist nicht neu, bereits im Jahr 2008 bezichtigte ihn der damalige polnische Staatspräsident Lech Kaczynski der Spionage. Beweisbar war es nicht. Doch diesmal scheint es Beweise zu geben: Der ehemalige Gewerkschaftsführer und polnische Staatspräsident Lech Walesa soll für den polnischen Geheimdienst gearbeitet haben. Gegenüber der Nachrichtenagentur PAP berichtet der Direktor des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) in Warschau, Lukasz Kaminski, von einem Aktenfund im Haus des letzten November verstorbenen Ex-Generals Czeslaw Jan Kiszczak. Bei diesen Unterlagen soll es sich um Walesas Personalakt und seine Verpflichtungserklärung zur Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst handeln. Es sei "eine handschriftliche Zusage zur Zusammenarbeit" entdeckt worden, unterschrieben mit "Lech Walesa" und dem Tarnnamen "Bolek", teilte Kaminski der Agentur mit. Die Unterschrift sei authentisch. Dem Institut sollen auch Quittungen über Honorarzahlungen vorliegen.

Walesa dementiert

Mit den neuerlichen Vorwürfen konfrontiert, dementierte Walesa umgehend. Wie bereits vor Jahren, bestreitet er die Existenz solcher Unterlagen und kündigt juristische Schritte an.

Auch prominenter Österreicher war Ost-Spion

Weitgehend totgeschwiegen und verharmlost wurde die Ost-Spionagetätigkeit eines prominenten Österreichers. Aufgrund von Nachforschungen des tschechischen Historikers Lubomir Morbacher kam heraus, dass der im Jahr 2008 verstorbene ehemalige Bürgermeister Wiens, Helmut Zilk, alias „Holec“, von Dezember 1965 bis Juni 1968 für den Geheimdienst der CSSR gegen Honorar und Geschenke Spitzeldienste verrichtet haben soll. Diesbezüglich belastende Akten auf österreichischer Seite waren verschwunden und nicht mehr auffindbar. Doch in Tschechien gab es sie noch sehr wohl. Bezeichnender Weise hatte von den Regierenden niemand ein Interesse, der Sache weiter auf den Grund zu gehen. 2009 lehnte Bundeskanzler Werner Faymann die Einsetzung einer Historikerkommission, die alle erhobenen Vorwürfe wissenschaftlich aufarbeiten sollte, ab.

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